Montag, 24. September 2012

Wirkmechanismen der Austerität - Warum mich weitere Finanzlöcher in Griechenland nicht überraschen

Eigentlich finde ich die Meldung von Spon, dass weiterer Finanzbedarf in Griechenland kommt, eher witzig, aber nicht wirklich erwähnenswert.
Das deutsche Leitmedien da nun wieder eine Schlagzeile machen, und von unerwartet reden, ist eher traurig. Was haben sie den auch erwartet, wenn man bedenkt, dass jede Sparrunde zu mehr Pleiten und Arbeitslosigkeit, und damit zu steigenden Sozialkosten führt? Sind die mit Wechselwirkungen und Rückkoppelungen überfordert? Dynamische Prozesse, wie wir sie derzeit in Griechenland beobachten, sind normal. Jede neue Sparrunde trifft die Bevölkerung. Real und Psychologisch.
Sprich selbst die Leute, die es sich vielleicht leisten könnten, werden ihre Kaufentscheidungen da überdenken. Firmen, die vielleicht noch Gesund sind, werden an dem Nachfrageschock, bzw. spätestens beim Versuch der Refinanzierung, durch die ebenfalls betroffenen Banken, scheitern.
Das die Banken durch die Sparrunden ebenfalls betroffen sind, wenn sie ein normales Geschäft machen, habe ich in dem Artikel
"Marktversagen bei Instabilen Wirtschaftsumfeld?"
 http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/schnelles-denken-langsames-denken_2138.html
beschrieben.

Die Massnahmen im Falle Griechenlands sind Krisenverschärfend. Und solange es die Massnahmen gibt, wird es auch immer neue Finanzlöcher geben. Die Krisebekämpfungsstrategie von Merkel und ihren Autistenökonomen, ist gescheitert, weil sie nicht nur die Mikroökonomie, sondern auch den Menschen komplett ausblenden. Dynamische Systeme wie eine Volkswirtschaft kann man auf die Art nur gegen die Wand fahren. Es hilft nur, da endlich die Wirtschaft zu beleben.
Also schluß mit den Austeritätsmassnahmen, und die Wirtschaft über Stimulierungsprogramme, aber auch die griechischee Regierung Finanzmittel in die Hand zu geben, dass sie ihre Rechnungen begleichen kann. Damit gibt man der Wirtschaft wieder Kapital, und kann sie stabilisieren. Interessant wird das ganze dadurch, dass man dann auch den Banken und Menschen endlich Zeit zur Erholung gibt. Die Löcher in den Banken sind nur entstanden, weil die Leute arbeitslos wurden, und damit ihre Kredite nicht bezahlen konnten. Auch die Firmenpleiten haben weitere Löcher in die Bilanzen gerissen, was zu einer restriktiveren Kreditpolitik führte, und damit auch zu weiteren Krediten, die nicht mehr bedient werden konnten.

Von daher muss man diese Teufelsspirale, die Merkel den Südeuropäern, und damit auch den Griechen im speziellen, auferlegt hat endlich beenden. 
Ich hatte schon mehrfach gegen die Idiotie der Austerität angeschrieben.
"Austerität und lockere Geldpolitik der EZB"
https://plus.google.com/u/0/111202788977914161570/posts/CF8Eczk9DPU
oder
"Stress, Psychologie und Austerität: Oder warum die Politik schon am Menschen scheitert"
http://www.blicklog.com/2012/05/24/stress-psychologie-und-austeritt-oder-warum-die-politik-schon-am-menschen-scheitert/

und wenn man sich ansieht. dass nun auch die Niederlande mit einer veritablen Abwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen kämpfen, muss die Frage gestattet sein, wann auch die Orthodoxisten Deutschen Ökonomen mal ins grübeln kommen, dass sie sich vielleicht irren könnten, und die Kritiker der Sparpolitik vielleicht richtig liegen?
"Nederlands: House prices drop further"
http://www.querschuesse.de/nederlands-house-prices-drop-further/

PS:
Nur mal die Meldungen 09/12 zu Griechenland Daten von Querschüsse
Auftragseingang der Industrie mit -12,8%
 http://www.querschuesse.de/griechenland-auftragseingang-der-industrie-mit-128/

"Griechische Außenhandelsdaten für Juli 2012
http://www.querschuesse.de/griechische-ausenhandelsdaten-fur-august-2012/

"Baugewerbe weiter im freien Fall"
http://www.querschuesse.de/griechenland-baugewerbe-weiter-im-freien-fall/

"Griechenland: Arbeitslosenquote steigt weiter"
http://www.querschuesse.de/griechenland-arbeitslosenquote-steigt-weiter/

Und nun grübeln wir mal, woher die Finanzlöcher kommen könnten...
Deutsche Presse? Überfordert..
Ökonomen? Überfordert
Liegt es an den Griechen, oder den Rezepten der Krisenbekämpfung?
kleiner zynischer Tipp.. an den Griechen liegt es nicht..

Noch eine gute Analyse von TP zu Griechenland, zu der "Leitmedien" offenbar nicht in der Lage sind..
"Was ist los in Griechenland?"
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37694/1.html

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