Gestern war bei Phoenix wieder mal das Thema EZB, Eurokrise und die
Bazuka auf der Tagesordnung. Alles wie gehabt. Und wieder argumentierte
die Deutschen Ökonomen skeptisch. "Der Reformdruck würde sinken!"
"Ja,
das ist gerade auch Sinn und Zweck ihr Vollpfosten!", sollte man Ihnen
am liebsten Entgegenrufen. Das dieser "Reformdruck" nur weiter die
Menschen und Banken in Schwierigkeiten bringt, und die Krise nur
verschärft, scheinen diese Typen in Ihrer Betriebsblindheit, schlicht
nicht zu begreifen! Um die Krise nicht weiter eskalieren zu lassen, und
der Politik Zeit zu kaufen, bleibt der EZB kaum eine andere Wahl. Es ist
gerade die Austerität die die Krise unnötig verschärft hat. In
Gemengelage mit Ratingherabstufungen jeseints von Gut und Böse, und
Politikern, die lieber über Grexit reden, als das zu machen, was ihre
Aufgabe ist, die Probleme zu lösen, ist eine Psychologische Spirale
ingang gesetzt worden, die nun endlich gestoppt werden muss.
Allein die Ankündigung, dass der EZB Chef alles tun wird um den Euro zu stabilisieren, hat die Märkte beruhigt
"Der europäische Solidaritätsimperativ"
http://www.project-syndicate.org/commentary/europe-s-solidarity-imperative-by-peter-sutherland/german
Rolle der Ratingagenturen
In Ökonomenstimme gab es Anfang August eine schöne Analyse zur Rolle der Rantingagenturen und der PIGS Staaten.
"Die Macht der Meinungsmacher – Wie Ratingagenturen staatliche Verschuldungsdynamiken beeinflussen (können)"
http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2012/08/die-macht-der-meinungsmacher--wie-ratingagenturen-staatliche-verschuldungsdynamiken-beeinflussen-koennen/
Hier
wurde schön aufgezeigt, dass Fitch nicht nur die PIGS mit anderen
Massstäben mass, und damit auch die anderen Ratings, sondern wie diese
Ratings dafür sorgten, dass sie sich selbst erfüllten. 3,3-3,8 Stufen
wurden die PIGS strenger bewertet, als alle anderen OECD Staaten, was
zur Folge hatte das Automatische Handelsysteme diese Ratings natürlich
folgten, wie es ihr Programm ist, und damit auch andere Händler. Das
Anleihen als Sicherheiten bei Banken/Versichern dienen, müssen diese
dann Zwangsläufig umschichten. Dies führt natürlich zu Verwerfungen auf
dem Anleihenmarkt, und zu dem so gepriesenen Reformdruck.
Das der
Reformdruck nur dazu führt, dass Löhne, Kaufkraft und damit auch Jobs
flöten gehen, dürfte jedem Aufallen. Und das in einer Lage, wo viele
sich mit Immobilien verschuldet haben, diese nicht zurück zahlen können,
und damit die Banken noch mehr ins Trudeln kommen. Die banken müssen
also gestützt werden, und das vom Staat, der sich noch mehr Verschuldet,
und damit sein Rating ankratzt. Downgrading bis Default.
Kleine Ironie am Rande..
Ratimgagenturen können auch Spaß machen..
in dem Artikel bei Ökomomenstimme wurde auf diese Studie verwiesen..
Credit Ratings across Asset Classes: A ≡ A?
http://www.sfs.org/Paper%20for%20Cavalcade%20website%202012/Credit%20Ratings%20across%20Asset%20Classes.pdf
Das kleine Fazit wurde auch in dem Artikel gezeigt:
Zitat
"Diese
Grundproblematik wird durch die Ratingagenturen noch zusätzlich
verschärft, indem sie in unterschiedlichen Geschäftsfeldern und bei
verschiedenen Finanzprodukten identischen Ratingkategorien
unterschiedliche empirische Ausfallwahrscheinlichkeiten zuordnen und
somit evident mit unterschiedlichen Ellen messen. Zu diesem Schluss
kommen jedenfalls Cornaggia, Cornaggia und Hund (2012), die für die
Ratings der Agentur Moody’s zeigen, dass beispielsweise keine einzige
der mit Aaa bewerteten Staatsanleihen ausgefallen ist, während mehr als
20% (!) aller mit Aaa bewerteten Collateralized Debt Obligations (CDOs)
im selben Beobachtungszeitraum nicht bedient werden konnten.[ 8 ]
Tabelle 1"
Nur mal so zu sacken lassen...
Nun kommen wir mal zur Psychologie dahinter..
Beantwortet euch eine Frage ganz für euch:
Würdet
ihr in eine Währungsunion investieren, wenn ihr nicht davon ausgeht,
dass die Beteiligten alles tun, dass sie morgen noch hält?
Wenn nein, warum sollten es andere tun?
Wenn
also Ökonomen in Deutschland, von Grexit, oder nachlassenden
Reformdruck labbern, dann haben sie die Psychologie nicht verstanden.
Aber Verständnis und Ökonomen kommt selten zusammen.
Betriebsblindheit..
Da man lieber Malen nach Zahlen in irgendeiner Formeln spielt, mit
abstrakten Größen, anstelle die Welt so bunt und vielschichtig zu
betrachten, mit all ihren Wechselwirkungen. All ihren Emotionen, und
Unzulänglichkeiten.Wo kleine Debatten schon große Wirkung haben können.
Wie man gerade live zusehen kann
"Psychologie - Unbeabsichtigte Wirkung bei bundespolitischen Debatten auf Entscheidungen von Konsumenten."
https://plus.google.com/u/0/111202788977914161570/posts/SC8zbcwatUt
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