Sonntag, 9. September 2012

Priming am Beispiel von Griechenland

Ist euch mal die Flut an Sendungen, zum Thema Euro-Krise, Griechenland usw aufgefallen? Auch der O-ton ist immer  derselben:
- die Faulen Griechen
(was nachweisliche nicht Stimmt)

Südeuropäer arbeiten mehr und härter als Deutsche
http://www.welt.de/wirtschaft/article13412547/Suedeuropaeer-arbeiten-mehr-und-haerter-als-Deutsche.html
In der Studie wurde sehr genau seziert, dass sämtliche unserer Vorurteile nichts mit der Realität zu tun haben.
Warum wird aber das ganze dennoch immer wiederholt?
Ich hatte euch ja in dem Artikel über Werbepsychologie bereits aufgezeigt, wie Priming in Werbung funktioniert.

Werbepsychologie - Marken, Werbung und Priming
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/werbepsychologie-marken-werbung-und.html


in Top 4.
4. Latent vorhandene Bedürfnisse können durch das „Priming“ verstärkt werden, z.B. wird das Bedürfnis nach Sicherheit in der Werbung  für Versicherungen angesprochen.

So werden in der derzeitigen Berichterstattung viel mehr mit Klischees, Stereotypen gespielt.
Mit Griechenland verbinden wir Urlaub, Sonne, Faulenzen 
Wie die Griechen leben und arbeiten, wissen die wenigsten. 
In dem man nun unser Griechenlandbild nimmt, was wir von Griechenland haben, und das mit der ständigen Wiederholung würzt, verstärkt man damit sukzessive unser Bild. Man primt uns darauf, bis wir wirklichen glauben, dass die Griechen faul sind. Und wenn wir dann Streikende Griechen sehen, die gegen unsere Großzügige Hilfe sind, dann wirkt das gleich Doppelt. Auf die Idee, dass es uns mal genauso gehen könnte, kommen die wenigsten.
Wenn man dann in den Medien noch von Staatsbetrieben und Beamten hört, was ja auch bei uns, dank ebensolcher Mantras (Staat = Böse, Kommunistisch Privatwirtschaft = Gut
Beamte = faul) uns über Jahre in den Medien eingetrichtert wurde, dann ist es beim Deutschen ganz aus. 

Seht euch mal die nächsten Sendungen, ob Nachrichten, Talkrunden usw mal ganz genau an. und Zählt mal die Wiederholungen von einzelen Frassen, die da gebracht werden. Oder wieviele Stereotypen dort auftauchen. Und ihr werdet üerrascht sein, wie sehr ihr dort geprimt werden könntet, wenn ihr nichts davon wisst.

Ob das nun gezieltes Priming ist, von irgendwelchen PR Agenturen, oder eher Zufällig, weil auch in den Medien gern mit Stereotypen und Klischees gearbeitet wird, ist mal dahin gestellt. Aber das es Priming ist, ist sehr offensichtlich.. 



PS.
Hier sind nochmal die anderen 3. Primingstrategien zum nachlesen.
1. Durch wiederholte Darbietung und Nennung eines Produktes auf Plakaten, im TV, im Radio und sogar  im Supermarkt werden die im Gedächtnis gespeicherten  Informationen über das Produkt zugänglicher gemacht. Aufgrund der mangelnden Aufmerksamkeit  bei der Wahrnehmung solcher Werbemaßnahmen können diese Informationen später das  Kaufverhalten unbemerkt beeinflussen.

 2. Die Aktivierung eines Stereotyps, z.B. bei der Werbung mit Prominenten (Testimonial Werbung), regt  den Konsumenten dazu an, sich dem Stereotyp entsprechend  zu verhalten: „Wenn Boris Becker Nutella isst, muss ich auch Nutella essen, denn ich will so erfolgreich  sein wie er.“

 
3. Außerdem können durch das „Priming“  ausgelöste Assoziationen und Affekte auf ein  Produkt übertragen werden. Bei der Werbung  für Autos wird z.B. oft ein Gefühl von  Freiheit durch das Fahren in weiten, anregenden Landschaften erzeugt. Dieses Gefühl soll direkt mit dem Auto verbunden werden.



Ihr könnt sie selbst für euch nutzen, und die Sendungen mal abklopfen.
Glaubt mir, es kann spannend  sein..

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