Dies wird eine mehrteilige Reihe, in der ich anhand von bsp.
erklären will, in wie weit viele Dinge, die wir alltäglich tun, von
unseren emotionalen Bedürfnissen geleitet werden. Das wir nicht
rational handeln, und uns Soziale Konventionen prägen.
In diesem Artikel geht es mal um die Personaler.
Sie werden zwar geschult, so sachlich, und Objektiv wie möglich
bei der Auswahl von Mitarbeitern vor zu gehen, aber Schulung reicht
da nicht.
Auch sie sind nur Menschen, und haben ihre Vorurteile..
Niemand ist davon frei, auch wenn das viele Denken, mich
eingeschlossen, und würde Lügen, wenn ich sagen würde, dass ich
keine Vorurteile und Klischees im Kopf hätte. Und so ist es auch bei
der Personalfindung.
Am 24.08 erschien auf Scinexx folgender Artikel
Studie zeigt: Selbst ausgebildete Personaler reagieren auf Fotos
von dicken Bewerbern negativ
http://g-o.de/wissen-aktuell-15072-2012-08-24.html
Dies ist kein Vorwurf an die Personalabteilungen, sondern eher
eine gesellschaftliche Konvention. In der Werbung, in den Medien wird
ja nur einem Ideal hinter her gerannt. Schlank ist Gut, Dick ist
Schlecht.
Das dann auch Personaler entsprechend negativ auf Fotos von dicken
Bewerbern reagieren, und sie dann auch in den Fähigkeiten niedriger
Einschätzen, ein Resultat einer fehlgeleiteten Gesellschaftlichen
Norm.
Das das aber nicht nur auf das Dick sein zutrifft, zeigte eine
weitere Studie.
Bei der Recherche zu Werbepsychologie hatte ich auch den Blog
Neuroscience meets Marketing gefunden, und mal drin rum gelesen.
Dort wurde auch eine Studie besprochen, die ziemlich witzig ist.
Priming in Bestform (7) oder kann ein koffeinhaltiges
Erfrischungsgetränk klüger machen als ein Glas Pinot Noir?
http://neuromarket.wordpress.com/2012/08/23/priming-in-bestform-7-oder-kann-ein-koffeinhaltiges-erfrischungsgetrank-kluger-machen-als-ein-glas-pinot-noir/
In dem Fall geht es darum, dass schon Bilder, die un mit einem
Glas Wein zeigen, sich negativ bei unseren Bewerbungsaussichten
niederschlagen können. Und dabei ist es ziemlich egal, ob wir dabei
nüchtern sind. Das hat den simplen Grund das Alkohol mit kognitiver
Beeinträchtigung assoziiert wird. Und wir damit natürlich auch
weniger Intelligent wirken, als wenn wir einen Kaffee, oder eine
Brille auf der Nase hätten. Das Brillen uns Intelligenter erscheinen
lassen, als wir in Wirklichkeit sind, stimmt übrigens auch. Wir
neigen nämlich, ähnlich im Fall des Weinglases dazu, Brillenträger
mit Lesen, und damit Bildung zu assozieren. Interessant oder?
Ein weiteres Beispiel, ebenfalls dort zu finden, aber nur bedingt
passend zu Personalern, ist folgendes.
Wieso Fleisch für Machos und Gemüse für Schwächlinge ist
http://neuromarket.wordpress.com/2012/06/12/wieso-fleisch-fur-machos-und-gemuse-fur-schwachlinge-ist/
Dort wurde gefragt, was "männliche" und was
"weibliche" Produkte sind.
Schokolade stand dabei an 1. Stelle bei weiblichen Produkten.
Warum? Schokolade ist süß, und sinnlich. Alles Dinge die wir mit
Frauen gleichsetzen. Wir assoziieren aber Schokolade auch mit Zucker,
und Dickmachern.
Es gibt ja nicht umsonst den Spruch.
a moment on the lips ... a lifetime on the hips ...
Und so schließe auch den Artikel.
Wir merken uns also:
Personaler sind auch nur Menschen.
Und die Klischees und Sterotypen finden wir auch bei Ihnen.
Vielleicht ein Grund mehr, zumindest über
Anonymisierte Bewerbungen nach zu denken, um somit die erste Hürde
Chancengerechter zu machen.
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