Montag, 17. Dezember 2012

Der Homo Antioeconomicus

Die Wirtschaftstheorie geht davon aus, dass Menschen stets ökonomisch handeln. Das heißt auch, dass sie ihr Potential und ihre Ressourcen bestmöglich nutzen. Wer das nicht tut, schadet dem System und wird mit „Fördern und Fordern“ auf Linie gebracht.
Warum sollte man auch sein Potential nicht nutzen, es sei denn aus Faulheit, Bequemlichkeit oder Egosimus?

Die Antwort liegt tief in der menschlichen Natur. Ich möchte hier ein Beispiel bringen. Ein Kind lernt recht früh, Erwartungen zu erkennen, die an es gestellt werden. Und es übernimmt diese Erwartungen für sich selbst. Was passiert nun, wenn diese Erwartungen einander widersprechen? Zum Beispiel, wenn sich die Eltern trennen und ein Elternteil im Beisein des Kindes über den anderen herzieht. Das Kind kommt nun in einen Gewissens- und Loyalitätskonflikt. Widerspricht es, dann kommt es zu einem Konflikt mit dem anwesenden Elternteil. Gerade junge Kinder tun das nicht. Also wird geschwiegen und ausgewichen. Damit enttäuscht das Kind gefühlt die Erwartungen des anderen Elternteils, und was noch wichtiger ist, die eigenen Erwartungen. Je öfter sich das wiederholt, desto mehr wird es zu einem Muster. „Ich tue nichts. Ich scheue den Konflikt. Ich lasse die Gelegenheit, etwas zu tun ungenutzt verstreichen und enttäusche andere und mich selbst.“
Das Muster wird zu einem allgemeinen Lebensstil. Das Kind wird älter, es scheut Konflikte und verweigert Leistungen, die von ihm erwartet werden. Es erwartet, sich selbst und andere zu enttäuschen, egal, was es tut. Das Kind konzentriert sich auf die Dinge, die absolut notwendig sind, und auf die, die ihm gerade Spaß machen. Nichts dazwischen. Es arbeitet nicht auf Erfolge hin, sondern lernt zu scheitern oder durch pures Talent weiterzukommen. Es erklärt Erfolg und Misserfolg durch äußere Umstände, Glück und Pech. Die Schulnoten sind schlechter als nötig, das Studium wird, wenn es überhaupt begonnen wird, erfolglos abgebrochen.
Aus dem Kind wird ein Erwachsener, der noch immer Leistung verweigert und Erwartungen enttäuscht, vor allem die Erwartungen an sich selbst. Ein Meister der Ausreden, der immer an den Umständen scheitert und mit der Aufrechterhaltung dieser Lüge den Selbstenttäuschungen noch eine weitere hinzufügt.

Vielleicht passiert ein glücklicher Zufall und er findet einen Job, der ihn erfüllt, Spaß macht und mit ständigen Erfolgserlebnissen belohnt. Wenn sein Talent groß genug ist, um Episoden von Leistungsausfällen aufzufangen, dann geht das scheinbar gut und das Schema der Enttäuschung verlagert sich auf das Privatleben.
Vielleicht hat er dieses Glück nicht und landet da, wo Leute in unserer Gesellschaft landen, wenn sie keine „Leistungsträger“ sind, zwischen ALGII und Minijob.

Das Problem: Dieser Mensch ist nicht depressiv, er gilt als ruhig und psychisch stabil. Wenn er unter Gesellschaft kommt, hat er keine Probleme, sich zu integrieren. Er entwickelt vielleicht eine Bitterkeit, die er mit Sarkasmus und scharfen Humor kaschiert. Er selbst weiß nicht, was ihn zurück hält, warum er ist wie er ist.

Wie kann die Gesellschaft diesem Menschen helfen? Und wenn sie es nicht kann: Mit welchem Recht fordert sie Leistung von ihm ein?

Was ist, wenn ein beträchtlicher Teil der Menschen auf die ein oder andere Art dieses Schema der (Selbst-)Enttäuschungen praktiziert?

Sonntag, 16. Dezember 2012

Freundschaft, Liebe und Sex - Das Streben nach Bindungen

Wer diesen Blog schon länger liest, weiß das ich vom Homo economicus absolut nichts halte. Den das Model spiegelt nicht mal Ansatzweise den Menschen wieder, der anders als Ökonomen ihn sehen, weit mehr daran interessiert ist, Soziale Bindungen einzugehen. Tiefe Freundschaften oder Liebe sind mehr als rationale Entscheidungen, die einem Kosten/Nutzenschema entspechen. Sie erfüllen uns und verändern uns sogar im Denken.
Lieben und Freundschaften heißt verschmelzen..
Nicht nur: Lesen heißt Verschmelzen http://www.psychologie-heute.de/news/gesundheit-psyche/detailansicht/news/lesen_heisst_verschmelzen/
wie in dem Artikel beschrieben, sondern das passiert auch bei anderen Menschen.

Heute will ich euch mal auf mehrere Artikel aufmerksam machen, die ich durchaus Interessant finde.
Der erste ist folgender:
"Too big or just right? Optimal circle of friends depends on socioeconomic conditions"
http://medicalxpress.com/news/2012-12-big-optimal-circle-friends-socioeconomic.html
erschienen ist die Studie im Psychological Science
http://pss.sagepub.com/ 
http://pss.sagepub.com/content/23/12/1542.abstract

Warum geht es?
Im Abstract der Studie heißt es:
 In the two studies reported here, we examined the relation among residential mobility, economic conditions, and optimal social-networking strategy. In Study 1, a computer simulation showed that regardless of economic conditions, having a broad social network with weak friendship ties is advantageous when friends are likely to move away. By contrast, having a small social network with deep friendship ties is advantageous when the economy is unstable but friends are not likely to move away. In Study 2, we examined the validity of the computer simulation using a sample of American adults. Results were consistent with the simulation: American adults living in a zip code where people are residentially stable but economically challenged were happier if they had a narrow but deep social network, whereas in other socioeconomic conditions, people were generally happier if they had a broad but shallow networking strategy. Together, our studies demonstrate that the optimal social-networking strategy varies as a function of socioeconomic conditions.
Prinziepiel gibt es also zwei mögliche Strategien:
1. Wenn man extrem viel und oft umzieht, kann es extrem großes und breites Sozialenetzwerk sehr hilfreich sein. Nicht nur, da man durch das häufige Umziehen viele Leute kennen lernt, sondern auch vorher schon, wenn man weiß, dass man oft Mobil ist, kann es hilfreich sein, schon Leute/Bekannte vor Ort zu haben.
Nachteil dieser Strategie ist natürlich, dass man nicht so den intensiven Kontakt hat und es daher flüchtige Bekannte, aber selten tiefe Freundschaften sind!

2. Wenn man eher weniger mobil ist und daher dann kein solches breites Soziales Netzwerk braucht, bzw entwickeln kann, ergeben sich idr tiefere und längere Freundschaften. Diese können dann zu dem führen, was ich oben mit Verschmelzen schon meinte. Man weiß wie der andere tickt/denkt/fühlt und oft übernimmt unterbewußt die kleinen Macken des Anderen. Bei Frauen gibt es sogar das Phänomen, dass befreundete Frauen sich in ihren Tagen anpassen. Dies ist genau ein solches Zeichen der Harmonisierung.

Teils hatte ich das schon hier in diesem Artikel angesprochen.
 "Homo Soziales im Spannungsfeld des Lebens - Arbeit, Stress, und Soziale Bindungen"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/homo-soziales-im-spannungsfeld-des.html

Nun erkennt ihr auch, dass sich der Mensch veränderten Bedienungen anpassen kann. Den die Verbreiterung des Freundeskreises ist eine solche.
Ob das nun gut oder Schlecht ist, lasse ich da mal Wertungsfrei und kann jeder für sich selbst entscheiden.

Eine weitere Studie ist folgende:
"Dating violence in teen years can have lasting impact"
http://medicalxpress.com/news/2012-12-dating-violence-teen-years-impact.html

In dieser Studie wurden fast 6.000 Teenager zwischen 12-18 Jahren befragt und dann nochmals 5 Jahre später.
Deinera Exner-Cortens, die Authorin der Studie sagte:
"What stood out was, across both genders and types of victimization, teens who experienced teen dating violence were two to three times more likely to be re-victimized by a partner in young adulthood,"

Übrigens.. eine ähnliche Studie aus dem Jahre 2007 heißt
 "Long-Term Impact of Adolescent Dating Violence on the Behavioral and Psychological Health of Male and Female Youth"
http://www.jpeds.com/article/S0022-3476%2807%2900362-9/abstract

Und nun die letzte Studie für heute.
"Feeling Lonely Linked to Increased Risk of Dementia in Later Life"
http://www.sciencedaily.com/releases/2012/12/121210200456.htm

In diesem Artikel wird die Amsterdammer Studie:
"Feelings of loneliness, but not social isolation, predict dementia onset: results from the Amsterdam Study of the Elderly (AMSTEL)"
http://jnnp.bmj.com/content/early/2012/11/06/jnnp-2012-302755

Im Abstract der Studie heißt es bei Results

Background

Known risk factors for Alzheimer's disease and other dementias include medical conditions, genetic vulnerability, depression, demographic factors and mild cognitive impairment. The role of feelings of loneliness and social isolation in dementia is less well understood, and prospective studies including these risk factors are scarce.

Methods

We tested the association between social isolation (living alone, unmarried, without social support), feelings of loneliness and incident dementia in a cohort study among 2173 non-demented community-living older persons. Participants were followed for 3 years when a diagnosis of dementia was assessed (Geriatric Mental State (GMS) Automated Geriatric Examination for Computer Assisted Taxonomy (AGECAT)). Logistic regression analysis was used to examine the association between social isolation and feelings of loneliness and the risk of dementia, controlling for sociodemographic factors, medical conditions, depression, cognitive functioning and functional status.

Results

After adjustment for other risk factors, older persons with feelings of loneliness were more likely to develop dementia (OR 1.64, 95% CI 1.05 to 2.56) than people without such feelings. Social isolation was not associated with a higher dementia risk in multivariate analysis.

Conclusions

Feeling lonely rather than being alone is associated with an increased risk of clinical dementia in later life and can be considered a major risk factor that, independently of vascular disease, depression and other confounding factors, deserves clinical attention. Feelings of loneliness may signal a prodromal stage of dementia. A better understanding of the background of feeling lonely may help us to identify vulnerable persons and develop interventions to improve outcome in older persons at risk of dementia.

Da wir wissen, dass Demenz immer mehr zu einem Problem wird, sollten man schon versuchen das nicht nur näher zu erforschen, sondern eben auch dagegen zu steuern.

Auch Mobbingopfer fühlen sich ja Alleingelassen. Soziale Islation hat auch Langzeitfolgen.
"Mobbingopfer brauchen Langzeituntersützung"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/11/mobbingopfer-brauchen.html

Und daher ist das streben nach Freundschaften, Liebe und Geborgenheit auch für uns so Lebensnotwendig.
So wie wir die Luft zu atmen, das Wasser zum trinken brauchen, brauchen wir andere Menschen. Und das nicht nur zur Fortpflanzung, sondern auch für den Intellekt und seelische Gesundheit.

Wir Menschen sind halt Soziale Herdentiere..
Auch wenn wir das häufig verdrängen..
"What stood out was, across both genders and types of victimization, teens who experienced teen dating violence were two to three times more likely to be re-victimized by a partner in young adulthood,"

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-12-dating-violence-teen-years-impact.html#jCp
t stood out was, across both genders and types of victimization, teens who experienced teen dating violence were two to three times more likely to be re-victimized by a partner in young adulthood,"

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-12-dating-violence-teen-years-impact.html#jCp

Samstag, 15. Dezember 2012

#Piraten - programmatische Antworten auf Zukunftsfragen 2

In diesem Bereich nehm ich mir mal Kooperatives Lernen mit Hilfe von Tablets, Interaktiven Tischen, aber auch dem Bereich des Breitbandzugangs im länlichen Raum vor.

Fangen wir also mal an..
Hier zeigt man ja einen möglichen Tag in der Zukunft..
Dass das ganze nicht soweit hergeholt ist, werde ich nun mal anhand von Forschung zeigen, aber auch von Podiumsdiskussionen.

"Classroom Multimedia"
http://teachingcenter.wustl.edu/classrooms/multimedia

Und wer mal etwas Zeit hat.. hier ist ein Panel 
Media Commons Tailgate 2011 - Classroom of the Future Panel 
Nun kommen wir mal zum ländlichen Raum.
In Ballungscenteren wie Berlin oder München, dürft es kein Problem sein, die Schulen entsprechend aus zu rüsten.
Der ländliche Raum dagegen scheint abgehängt.
Derzeitiger Zustand, Schulschließungen und Kinder die meist eine lange Fahrtzeit haben. Muss das wirklich sein?
Wohl eher nicht.

Gemeinden könnten durchaus Räume bereistellen, wo die Kinder betreut werden.
Warum kein Unterricht via Google Hangout und ähnlichen Systemen?
Das die langen Anfahrtwege und das frühe Aufstehen für en Lernerfolg bei Kindern, nicht gerade förderlich sind, dürfte selbst nicht Pädagogen eigentlich klar sein.

Und die neue Technik macht es auch möglich. 

Aber auch sonst bieten Onlineanwendungen interessante Möglichkeiten in der ländlichen Region.
Angefangen das zu skizzieren hatte ich in dem Artikel.
"Mobil Payment - Warum es sich durchsetzen wird" 
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/12/mobil-payment-warum-es-sich-durchsetzen.html

Lasst uns einfach kreativ sein..
Was gebe es wohl noch für Möglichkeiten?
Lasst uns Diskussionen darüber führen, wie wir in 10-15 Jahren leben wollen?
Aber ohne die Hysterie ala "Wir werden Vergreisen" 

Zukunft wird im hier und jetzt gestaltet.
Mit unseren Ideen und Taten.
Also packen wir es an..

Mittwoch, 12. Dezember 2012

#Piraten - programmatische Antworten auf Zukunftsfragen

Die Forschung stellt uns als Gesellschaft zu recht immer wieder vor neue/alte Fragen.
Da ich die derzeitige innerparteiliche Diskussion um Links/Liberal eher als störend empfinde, richte ich lieber den Blick auf Problemfelder die vor uns liegen.
Es macht einfach mehr Sinn, wenn wir uns als Partei, egal ob Linke oder Liberale uns solcher Themen annehmen und sie dann aus dem jeweiligen Blickwinkel betrachten, als uns in irgendwelchen Shitstorms zu verrennen.

Also los..
Worauf wir in den nächten Jahren sehr schwierige Sachfragen zu klären haben, sind 3 D Druck und Patente.
"Rechtliche Untiefen im Zusammenhang mit 3D-Druck"
http://www.heise.de/ct/artikel/Nachbauer-und-Markenphlegmatiker-1355130.html

Dieser Ct Artikel liefert dafür schon einen kleinen Vorgeschmack was uns da blüht.
Dieser Zeitartikel ansatzweise..
"Kopierschutz in der dritten Dimension"
http://www.zeit.de/digital/internet/2012-10/3d-druck-drm-patent

Warum dürfte das wichtig sein?
1.) werden die Geräte immer billiger und mittlerweile auch für den Normalkonsumenten erschwinglich. Daher werden auch die Reibungen in dem Bereich mehr als zunehmen. Ich sehe da ein ähnliches Konfliktpotential wie bei Medien und Copyright.
2.) werden auch die Anwendungsgebiete immer vielschichtiger.
Von der Medizin, Bau, Mirkoelektronik bis hin zum Auto/Flugzeugbau reichen die Felder jetzt schon. Und die Kreatitivtät des Menschen ist dabei noch nicht mal ausgeschöpft.
Guten ein- und überblick liefert da die Seite
http://3druck.com/

Ein weiterer Bereich, gerade auch bzgl Datenschutz, sind nicht nur
"Intelligente RFID – mehr als Identifizierung"
http://www.sfb637.uni-bremen.de/pubdb/repository/SFB637-B6-05-004-IIC.pdf
RFID haben wir zwar auf dem Schirm, aber wenn man sich dann die Forschung ansieht.
"Smart-Systems-Integration mit halbleitenden Nanopartikeln (Sensor/Elektronik-Kointegration)"
http://sensorik.uni-paderborn.de/forschung/nanopartikel.html
Dies ist zwar nur einen Themenfeld, da das ganze Forschungsprojekt so lautet 
"Bauelemente mit anorganischen, halbleitenden Nanopartikeln"
 Interessant und sinnvoll sind solche Dinge alle mal, aber da die rechtlichen Rahmenbedienungen zu schaffen, dass sie der Gesellschaft nützen und nicht Schaden, sollte unsere Aufgabe sein.
Eines der möglichen Flaggschiffprojekte der EU dürfte Gurdian Angel sein.
 "Wachsame Hightech-Engel" 
http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/110505_guardian_angels_per/index 
Ein teil des Projektes sind ja Zero-Power-Systeme.
zum Bsp: sich selbstaufladende Elektrogeräte. 
Nur dabei sollte man dann weniger in den heutigen Dimensionen denken, sondern etwas weiter. Und da führt das mit der Nanosensorik schon ziemlich gut rein.
Und es wird auch stark in dem Bereich Intelligente Textillien geforscht
http://www.hyperraum.tv/tag/intelligente-textilien/   
 "Was sind intelligente Textilien?" 
http://www.pm-magazin.de/r/gute-frage/was-sind-intelligente-textilien 

All diese Dinge haben einen unglaublich positiven nutzen.
Stellen uns aber auch vor Herausforderungen.
Datenschutz, eines unserer Kernthemen wird da ziemlich wichtig.
Ebenso bei personalisierter Medizin.
Nach dem HumanGenomprojekt und HaPMap
http://www.ngfn.de/de/verstehen_der_menschlichen_erbsubstanz.html   
 http://hapmap.ncbi.nlm.nih.gov/
geht es immer mehr in die Personalierte Richtung.
gerade weil auch die Genomsequenzierung immer günstiger wird.
Auch hier stellen sich dann mittlerweile Fragen, die noch unbenatwortet sind.
Fragen, die wir stellen, und Antworten, die wir entwickeln müssen.
Und da bitte keine Verteufelung wie bei der Grünen Gentechnik! Sondern sinnvolle ausgleichende Antworten. Den die Chancen und Risiken solcher Techniken sollten man abwäge.. 

Ich werde nun von Zeit zu Zeit solche Artikel bringen, um die Piraten bei uns zu insperieren sich solchen Fragen und Antworten zu stellen.
Den das macht mehr Sinn und ist auch endlich Proaktiv. 

Denn auch die anderen Parteien, haben solche Dinge noch nicht wirklich auf dem Schirm, von verständnis oder Ansätzen mal ganz zu schweigen.
Wir sind eine Partei, die immer auch als Protechnikpartei verstanden wurde.
Lasst uns daher daran arbeiten, dass es auch so bleibt.
        

Sonntag, 9. Dezember 2012

Frauen in der Piratenpartei

Mal eine grundsätzliche Bemerkung.
Heute morgen ging ja via twitter die Meldung herum, dass es böse Kommentare gab, als wir bei 3% waren. Jemand meinte gar, dass daran unsere Feministinnen schuld seien.
Das veranlasste mich zu diesem tweet.
Und das nicht ohne Grund.
Ich habe im letzten Jahr so viele geniale Frauen in unserer Partei kennengelernt, dass ich auf diese einfach nur stolz bin.
Sie sind unglaublich vielschichtig, nicht nur in ihren Themen, sondern auch Persönlichkeiten, dass es Spaß macht, mit Ihnen in einer Partei zu sein.


Haben wir denn da nichts Besseres zu tun, als solche Kommentare abzugeben?
Man kann sich auch über Begrifflichkeiten streiten.
 
Ich für meinen Teil:
1.) lass mich da nicht verbiegen.
Wenn ich unsere Frauen in der Partei meine, dann werde ich auch weiterhin Piratinnen sagen. I
2.) weiß ich, dass wir eine Gesellschaft, die postgender ist, anstreben.
 
Und das ist auch grundsätzlich meine Überzeugung! Ob ein Pirat männlich oder weiblich ist, interessiert mich 0! Es gibt genauso männliche Piraten, mit denen ich schon inhaltlich meine Differenzen habe, von den Persönlichkeiten mal ganz zu schweigen. Wir sind Menschen und da spielen Dinge wie zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften/Feindschaften, inhaltliche Gegensätze natürlich eine Rolle. Da muss man sich nichts vor machen. Und auch unsere Partei ist davon weit entfernt, das es das nicht bei uns geben würde. 
Und das ist auch gut so. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wir besser damit umgingen. Nur wäre dann das Leben auch langweilig!
Und wenn es mir mit den männlichen so geht, dann auch mit dem anderen Geschlecht. 
Wie sollte es auch anders sein?
Nur habe ich auch oft genug mit Frauen in der Partei gesprochen.
Da gab es positive wie negative Erfahrungen.
Daher stellt sich grundsätzlich die Frage: Wie gehen wir mit unseren Frauen in der Partei um?
Wie fördern wir Sie? Wie motivieren wir Sie?
Wie wehren wir uns gegen Diskriminierung?

Wir sollten uns nicht nur hinter Jule Probst stellen (Wobei mich das sehr Froh und glücklich machte)
Sondern hinter jeden Pirat, der diskriminiert wird.
Ob das nun männliche, weibliche oder transsexuelle Eichhörnchen sind, ist dabei zweitrangig!
 
 
Ich weiß, dass ich selbst sehr emotional bin, und da selber auch noch lernen muss.
Pfeift mich entsprechend also zurück, wenn ich da über die Stränge schlage.
Aber das erwarte ich immer und egal bei jedem..
Nur so können wir die Welt verändern.
Und anstelle also auf unsere Frauen zu bashen, hören wir Ihnen zu.
Denn es lohnt sich. 
Geben wir mehr Feedback! Positives Feedback wirkt hilfreicher als negatives.
Wenn sich positives und negatives nicht minimum die Waage halten, dann beginnen bei jedem Selbstzweifel.
(OT: "Zartbesaiteten fällt es schwer, Kritik einzustecken. Dies bestätigen auch psychologische Studien"
...
Persönlichkeit: Umgang mit Kritik - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/wissen/mensch/sprache/englisch-sprachkurs/tid-6775/persoenlichkeit_aid_65861.html
 
 "Machen Männer Frauen krank?"
um nur ein paar mögliche Quellen zu nennen.)
Nicht, dass wir uns da falsch verstehen, natürlich sollten wir alle Piraten, egal ob männlich oder weiblich, mehr loben. 
Das sollten wir im Hinterkopf behalten!
Also gebt endlich mehr positives Feedback..
 
Dann schaffen wir das auch mit dem Ideal gerecht zu werden.
Erst in unserer Partei, die mich trotz mancher Fehler glücklich macht, aber noch glücklicher, wenn wir dem Ideal noch näher kommen.
Und wenn wir das in der Partei schaffen, dann auch in der Gesellschaft!
 
Edit:
Dies ist eine überarbeitete Fassung.
Dickes #flausch für die Hilfe und Anregungen!

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Mobil Payment - Warum es sich durchsetzen wird

Blicklog schreibt ja viel bzgl des noch Nischenproduktes Mobilpayment. Nur sehe ich persönlich nicht, warum es ein Nischenprodukt bleiben wird.
Ich gebe dazu mal einen Einblick/Ausblick, warum sich meiner Meinung nach das ganze nicht nur rasant entwickeln wird, sondern auch, warum es psychologisch interesant ist.

Die simple Antwort, warum sich mobilpayment durchsetzen wird ist, es ist einfach und bequem. Und genau aus diesem Grund, wird sich mit der Zeit auch mobilpayment durchsetzen. Es hat auch einen demographische Komponente.
Ich hatte ja bereits im Hinblick auf Liberalisierungen darauf hingewiesen, dass es eine Generationen frage ist.
"Psychologie Status Quo - Liberalisierung eine Generationen Frage?"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/psychologie-status-quo-liberalisierung.html
Und so ist es auch mit dem Mobilpayment.
Die Junge Generation wird immer älter und für sie wird es normal werden, via Smartphone, oder anderen mobilen Endgeräten, wie Google Glasses usw zu bezahlen.
Wir müssen uns dann keine Gedanken mehr um Kleingeld, oder generell Bargeld machen, sondern es wird eben der Status Quo sein.

Warum ich das ganze auch nicht weiter kritisch sehe ist, dass sich mithilfe von Mobilpayment und anderen Intuitiven Ansätzen, auch die ländliche Region entwickeln wird. Eines der derzeitigen Grundprobleme, gerade in ländlichen Regionen, liegt am fehlenden Netzausbau. Man kann zwar derzeit überall Smartphoneverträge abschließen, nur nützt es dem Endkonsumenten herzlich wenig, wenn er kein Empfang hat.
Hier sehe ich derzeit die Achillespferse des Fortschritts.
Gerade Ländlich geprägte Regionen könnte man mit einem Leistungsfähigen Breitbandanschluß und auch über mobile Endgeräte genial entwickeln.
Sei es nun Tesco Virtual Store
-Ansätze dort, wo es keinen Laden mehr gibt.

Oder eben auch E-schooling in den kleinen Orten.
Daher liegt es auch an unserer Generation, dort endlich an zusetzen.
Sollten wir das schaffen und wirklich leistungsfähige Netze aufbauen und damit flächendeckendes Internet zu ermöglichen, wird sich in 10-15 Jahren auch das mobilpayment, und viele andere noch genialere Dinge und Ideen durchsetzen.

Zugang zum Internet, Zugang zu Breitband als Grundrecht einzuführen, wäre dabei ein Schritt. Aber man muss auch Realisierungskonzepte suchen. Denn es nur in ein Gesetz zu gießen, ist genauso unsinnig, wie Verträge zu verkaufen und nicht das Netz/Leistung vor Ort anzubieten..

Montag, 3. Dezember 2012

MORDerne Arbeitswelt - Warum Stress uns auffrisst

Ja, in dem Fall habe ich es mal absichtlicht falsch geschrieben. Eigentlich müßte es ja moderne Arbeitswelt lauten, nur ist die derzeit nicht mehr modern und sollte langsam überdacht werden.

Über twitter hatte sich ja eine interessante Diskussion zu einem Artikel ergeben.
 "Working couples face greater odds of intimate partner violence"
http://phys.org/news/2012-11-couples-greater-odds-intimate-partner.html

In diesem Artikel wird eine Studie beschrieben Crime Victims' Institute unterstützt wurde. Tenor war da, dass bei Paaren wo beide berufstätig sind, die häusliche Gewalt höher ist, als bei Paaren mit einem Verdienern.
Nun kann man da natürlich viele Argumente bringen, warum das so ist.
Einverdienerhaushalte schwinden, während Zweiverdienerhaushalte immer weiter zu nehmen. Auch dürfte das Einkommen bei Haushalten wo beide arbeiten gehen, in der Regel niederiger sein. Die Authoren, und da kann man ihnen an der Stelle keinen Vorwurf machen, gehen verstärkt auf Macht und Prestige als Grund für häusliche Gewalt ein. Stress, Überarbeitung, Mobbing am Arbeitsplatz, der sich dann auch auf die Beziehung auswirkt, wird dabei nicht berücktigt.
Und darum ging es dann auch in der Twitter debatten.

Nun wer diesen Blog schon länger liest, weiß das ich ein Kritiker der derzeitigen Arbeitswelt bin. Sie ist viel zu sehr auf Arbeitsdruck (mehr in Kurzer Zeit und länger arbeiten, und mehr mit immer weniger Mitarbeitern erwirtschaften) scheint der Grundtenor zu sein."Leistung" steht da im Focus. Nur könnte man böse sein und sagen, dass Leistungen, auch von Leiden kommt, und Stress, Überarbeitung, Ermüdung, Schlafstörungen, Schlußendlich Depression und Suizid sind dann nicht selten die Folgen einer solchen Gesellchaft. Und so lies mich auch folgender Artikel mit einem Kopfschütteln zurück..
"
Schon Grundschüler fühlen sich gestresst"
http://www.stern.de/gesundheit/leistungsdruck-schon-grundschueler-fuehlen-sich-gestresst-1930012.html

Ähm? Haben unsere Bildungs/Gesellschaftseliten langsam einen Knall?
Wenn schon Grundschüler sich gestresst fühlen, vom Erwartungsdruck der Eltern, oder eben auch mitbekommen, dass ihre Eltern die ganze Zeit nur arbeiten, und sich dennoch nichts leisten können, bzw auch ständigen "Druck" von anderen ausgesetzt sind. sollte man sich nicht wundern, wenn dann schon, wie in der Studie.
"Research explores markers of depression from childhood to adulthood"
http://medicalxpress.com/news/2012-12-explores-markers-depression-childhood-adulthood.html
51% der 30 järhingen an MDD, als Depressionen leiden, bzw schon depresive Epidsoden erlebt haben..

Irgendwann sollte man daher man anhalten, sich die Politik mal genau ansehen, und schon aus gesellschafts/Gesundheitspolitischer Verantwortung, der Bevölkerung gegenüber mal über Entstressung und  Life-Working-Balance nachdenken..
Denn es sind schon unsere Kinder, die wir da verheizen, die dann ins Studium gehen, und spätestens da schon ausgebrannt sind..
Wir sind Menschen und keine Maschinen. Das sollte man in der Gesellschaft man ansprechen..
Denkt mal drüber nach..

weitere Artikel:
"Piratische Wirtschaftspolitik - Mal ein Versuch der Erklärung"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/11/piratische-wirtschaftspolitik-mal-ein.html
"Focusierung - Warum Knappheit an Resorucen zu Kurzsichtigkeit führt°
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/11/focusierung-warum-knappheit-resorucen.html
"Warum die sensiblen an der Welt zerbrechen und Arschlöcher nie Depressionen bekommen"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/11/warum-die-sensiblen-der-welt-zerbrechen.html
"Mobbing, Depression und Suizid - Warum Mobbing kein Kavaliersdelikt ist"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/mobbing-depression-und-suzid-warum.html
"Dem Individuum die Schuld geben - gesellschaftliche Probleme"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/dem-individuum-die-schuld-geben.html

Samstag, 1. Dezember 2012

Gedanken zur Bundestagswahl - Im Zweifel das Vertraute/Bekannte

Dies ist die Fortsetzung des Artikels
"Gedanken zur Bundestagswahl - Von Köpfen, Emotionen, Themen und Musik"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/gedanken-zur-bundestagswahl-von-kopfen.html

Die Niedersachsen hatten mit ihrer Wahlkampagne schon einen richtigen riecher.
http://ideenkopierer.de/index.php?id=28
http://www.piraten-nds.de/2012/11/19/wahlkampfauftakt-der-piraten-niedersachsen/
Den mit Ideenkopierer haben sie schon einen bösen Nerv der PR getroffen.
Wie ich in den Artikel
"Werbepsychologie - Marken, Werbung und Priming"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/werbepsychologie-marken-werbung-und.html
Das ganze hat auch strikt wirtschaftliche Folgen. Werbepsychologie richtig angewendet erzeugt Verbrauchervertrauen, höhere Umsetze, und rechnet sich auch an der Börse (1)
Unabhängig davon übrigens, ob da auch real was hinter steht.

Einer der Eckpfeiler, wie wir Entscheidungen treffen, sind Vertrauen und Bekanntheit.
Daher sind a) Personen wichtig und b) eine "Marke"/gewisser Bekanntheitsgrad.
Das ist auch eines der Grundprobleme die Neugründungen, oder eben die Mikropartein haben. Sie tauchen unter dem medialen Radar, werden bewusst nicht erwähnt, und sind daher für die Masse unbekannt.
Dies spiegelt sich auch in der Medienpräsenz wieder.
Wie man hier
http://www.ifem.de/infomonitor/jahr-2012/tv-news-2012-september
schön sehen kann.
Und so Titelt TP zu Recht:
 "Medial läuft der Wahlkampf 2013 schon"
http://www.heise.de/tp/blogs/8/153269

Übrigens einer der kleinen Ironien am Rande:
Meinungsforschungsinstitute sind auch nur Bekanntheitsmesser und damit ein Reflexion der Medien. Würde man das wissenschaftlich mal untermauern, dann steigt die Beliebtheit der Politiker, mit ihrer Zahl an Medienauftritten. Und zwar unabhängig ob man ihm Vertraut. Passiert nichts gravierendes, also jemand verstößt gegen Gesellschaftsnormen, korreliert seine Beliebheit mit seiner Bekanntheit, und im Endeffekt alles durch die Medien.
"We may be less rational than we think when considering morality and politics"
http://phys.org/news/2012-03-rational-morality-politics.html

Einer der Gründe warum zum Bsp Merkel auch beliebt/bekannt ist
"What we want to see on TV: Handsome politicians"
http://phys.org/news/2011-12-tv-handsome-politicians.html

Nun können wir uns als Piraten zumindest über Medienpräsenz für unsere größe nicht beklagen. Eher nervt es uns ja. Nur Wahlkampftechnisch kann uns da auch nicht besseres passieren. Denn auch bei Wahlen entscheiden wir nicht rational, sondern emotional. Für jeden den Merkel ein Dorn im Auge ist, ist ein Potentialer Piratenwähler. Jeder der weder Schwarz/Gelb noch Rot/Grün mag wählt wohl Linke oder Piraten. Oder anders gesprochen, medial sind wir etabliert.
Das hat auch sein gutes..
"Entscheidungen: Im Zweifel das Vertraute"
http://www.psychologie-heute.de/news/emotion-kognition/detailansicht/news/entscheidungen_im_zweifel_das_vertraute/

in dem Kontext will ich euch noch zwei Artikel ans Herz legen.
Einmal ein Interview aus dem Jahre 1996 mit Wolf Singer
"Zur Neurowissenschaft der Aufmerksamkeit"
http://www.heise.de/tp/artikel/2/2002/1.html
bzw ein 8 Seiten Dossier der Zeit zu Entscheidungen.
(1) "Die Kunst der Entscheidung"
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/06/Entscheidungen