ch hatte ja nun 2 Wochen Pause, und daher Zeit das Buch von Daniel
Kahneman zu lesen. Und wie ich da erfahren durfte, ist auch das
Flughafen Großprojekt für meine Region immernoch in den Medien. Es ist
interessant zu beobachten, wieviel Praxisbezug dieses Buch hat.
BER ist ein klassiscihes Bsp für eine der vielen Heuristiken und Kognitiven Verzerrungen, die in dem Buch erläutert werden.
Meistens
haben solche großen Infrastrukturprojekte, schon bei der Planungs- und
Zulassungsphase ihre Schwierigkeiten. Einerseits aufgrund dessen, da
Budgetknappheit der öffentlichen Hand herrscht, und daher viel zu wenig
Spielraum für Fehler ist. Aber auch ganz interessante menschliche
Fehleinschätzungen.
Ein Bsp aus dem Buch war das schottische
Parlamentsgebäude. Bei der damaligen Planung ging man von Gesamtkosten
von 40. Mio Euro aus. Als es dann nachher Fertig war, lagen die
Endkosten bei 452 Mio Euro.
Und daher verwundert es nun wirklich nicht, dass da BER-Flughafen mit solchen Problemen zu kämpfen hat.
Nur
wenn man denkt, dass da nur bei Aufträgen der öffentlichen Hand so ist,
der liegt da schief. Die selben Mechanismen greifen auch in der
Realwirtschaft. Viele Übernahmen, und Fusion kamen den Firmen und ihren
Aktionären im Endeffekt teurer, als wenn man sich eine Einfache Frage
vorher gestellt hätte
Wie ging es bei ähnlichen Projekten aus?
Würden
sich Manager, oder Projektplaner, diese Einfache Frage stellen, und
damit die Aussen sicht zu nutzen machen, würde man viele
Planungsschwierigkeiten ausschalten können. Denn die empierischen
Befunde sind da eindeutig.
Schon 2007 erschien im Manager Magazin der Artikel
"Firmenkäufe
Fast die Hälfte zerstört Kapital"
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,501664,00.html
Wenn
also die 1/2 aller Fusionen, Übernehmen, und Einkäufe soviel Kapital
vernichten, stellt sich die Frage, warum dann soviele passieren?
Da
hat mit mehreren Faktoren zu tun. Viele der Manager und Planer, kennen
die Befunden, aber sie gehen davon aus, dass es bei Ihnen anders sein
wird, als bei der Vielzahl der Unternehmungen. Sie denken, bzw blenden
solche Befunde, aus. Sie verfallen der Innenansicht.
Kahneman hat das ganze an hand eines selbst erlebten Bsp erläutert.
Er
hatte mit anderen Psychologen ein Projekt angefangen. Sie wollten ein
Schulbuch für das Bildungsministerium schreiben, dass über
Entscheidungefindung ging. Nach 2 Jahren machten sie ein Meeting,
nachdem sie schon mehrere Kapitel geschrieben hatten, und das Projekt
gut lief. Dabei wollten sie ermitteln, wielange ihr Projekt noch ging,
und wann sie fertig werden. Alle schätzten das ganze viel zu
Optimistisch ein, und gingen davon aus, dass Projekt in 2-3 Jahren
abzuschließen.
Dann stellte Kahneman eine Frage an seine rechte Hand.
Wie lief das ganze bei den anderen Projekten, die ebenfalls Schulbücher für da Ministerium schrieben?
Er
sagte, dass 40% der Projekte scheitern, und die durchschnittliche Zeit
für so ein Projekt bei 8-10 Jahren liegt. Das ist ernüchternt, aber es
war notwendig auf das Wissen zurück zu greifen. Denn es stellte sich
raus, dass sie dann ebenfalls 8 Jahre brauchten, und mehrere Male fast
gescheitert wären.
Nun was lernen wir daraus?
Bei solchen Planungen sollte man sich weniger auf die Innenansicht verlassen, sondern mehr auf die Aussenansicht.
Dann
sind zwar solche Projekte wie BER, eine Diplomarbeit, oder eine Fusion
teuerer, länger, oder Fallen ganz weg, aber eben auch realistischer.
Denn
die Realität schlägt noch immer jede Planung, aber wenn man das schon
ein kalkuliert, ist man weniger überrascht, wenn es länger, teuerer,
oder ganz scheitert..
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