Montag, 12. November 2012

Soziale Ansteckung - Warum wir lachen, wenn andere lachen?

Jeder kennt das Phänomen eigentlich an sich selbst. Wir haben ein Gespräch es pläschert vor sich hin. Dann fängt einer zu lachen an und ehe man sich versieht, muss man mitlachen. Es geht garnicht anders.
Dies ist nur ein kleiner Teil der Bandbreites sozialer Ansteckung.
Oder müßt ihr hier nicht mitlachen?
Ich tue es jedes mal aufs neue..

Warum kommt das nun?
Die Psychologin Hatfield sieht das Entstehen von Gefühlsansteckung in zwei Schritten:
„Schritt 1: Wir imitieren andere Menschen – wenn der/die Andere lächelt, lächeln wir unwillentlich zurück. Schritt 2: Unsere Stimmung ändert sich, wenn wir Andere nachahmen – wenn wir lächeln, ist auch unsere Stimmung positiver, wenn wir „finster sehen“, fühlen wir uns schlechter.“
Und weiter.
„Gesichtsausdrücke scheinen das Fundament jeder emotionalen Bewegung zwischen Menschen zu sein. Bereits wenige Stunden alte Kleinstkinder imitieren automatisch [are wired] Gesichtsausdrücke anderer Personen. Wenn wir lächeln, lächelt das Kleinstkind zurück.“[1]
Immitieren ist der Beginn der Empathie.
Interesant bzw auch teils erschreckend, je nach dem welchen Blickwinkel man hat sind Epidemiologische Studien, die belegen, dass Personen, die in einem intakten Sozialen Netzwerk eingeschlossen sind, deutlich zufriedener sind, und auch deutlich länger Leben, als Personen, die Isoliert sind. Hier erkennt man auch, wie wichtig stabile Soziale Netzwerke sind, bzw wie gefährlich im Gegenzug es wiederrum für uns Menschen ist, wenn wir isoliert sind. Wir erinnern uns da vielleicht an Mobbing und seine verherrenden Wirkungen aufs Individuum, die ich hier auch schon thematisiert hatte. [2]

Woher kommt das nun?
in einer Studie dazu heißt es in dem Bereich wie folgt:
Einerseits wird vermutet, dass dieser gesundheitsfördernde Effekt sozialer Unterstützung durch Verhaltensänderungen vermittelt wird, welche auf nahestehende Personen zurückführbar sind. Auf der anderen Seite wird ein direkter protektiver Effekt sozialer Unterstützung auf die körperliche Stressreaktivität angenommen, der unterschiedliche salutogenetische Wirkungen haben könnte. Die möglichen vermittelnden biologischen Mechanismen dieses Effekts werden zunehmend in Labor- und Feldstudien untersucht. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die Ergebnisse psychobiologischer Untersuchungen zu den Einflüssen sozialer Unterstützung auf der Ebene des Herz-Kreislauf-Systems, des endokrinen Systems und des Immunsystems. Abschließend gehen wir auf erste Studien ein, in denen die zentralnervösen Mechanismen sozialer Unterstützung experimentell untersucht wurden, und fassen die Ergebnisse in einem Modell zusamme [3]

 Das Ganze geht sogar soweit, dass bei Geschwistern, noch eher bei Zwillingen, es einen kurzen Abstand zwischen Nachwuchs gibt. Wird eines der Beiden Schwanger und bekommt ein Kind und der Andere erlebt das mit, steigt die Wahrscheinlichkeit da der Andere in den nächsten 2 Jahren auch Nachwuchs bekommt, signifikant an.
Dies legt zumindest Untersuchungen der Wirtschaftswissenschaftlerin Ilyanna Kuziemko nahe [4]

Viel von dem was wir als Gruppendyanmik kennen, beruht auf Sozialer Ansteckung.
Dies sollte man sich immer bewusst sein.
Und lachen, ist da noch die anschaulichste Form.
In Fussballstadien kann man das ebenso erleben.
Aber das wäre eine Andere Geschichte.

Quellen:
"Gefühlsansteckung"
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%BChlsansteckung 
"Mobbing, Depression und Suizid - Warum Mobbing kein Kavaliersdelikt ist"
[2] http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/mobbing-depression-und-suzid-warum.html


 "Induction of empathy by the smell of anxiety"
[3] http://www.biomedsearch.com/nih/Induction-empathy-by-smell-anxiety/19551135.html
 "Soziale Ansteckung
Gemeinsam sind wir - anders"
[4] http://www.gehirn-und-geist.de/alias/soziale-ansteckung/gemeinsam-sind-wir-anders/1029279
Volltext als PDF
http://www.gehirn-und-geist.de/alias/pdf/gug-10-06-s046-pdf/1030145

Andere Artikel:
"Soziale Ansteckung: Wie beeinflussbar sind wir Menschen?"
http://www.artikelmagazin.de/wissenschaft/psychologie/soziale-ansteckung-wie-beeinflussbar-sind-wir-menschen.html



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