Samstag, 6. Oktober 2012

VWL Größen - Oder warum man Durchschnitt kristisch sehen muss

Wenn man mal viele VWL Größen näher betrachtet fällt einem ganz schnell auf, dass da was nicht Stimmt.
Häufig nutzt man Durchschnittsgrößen.
Und da kan man nur Bauchschmerzen bekommen.
Ein einfaches Bsp um das mal zu verdeutlichen.
Man sitzt mit 98 anderen Fahrgästen in einem Zug.
Dann steigt der schwerste Mann Deutschland hinzu.
Wie groß ist dann das durchschnittsgewicht im Zug?
Noch ein Bsp:
Man sitzt mit 98 anderen Fahrgästen im Zug. Dann steigt der reichste Mann der Welt in den Zug ein. Wie hoch ist dann das Pro/Kopfeinkommen von allen Fahrgästen im Zug?
Während sich das Gewicht im Zug nur minimal erhöhen dürfte, schnellt das pro/Kopf Einkommen um mehrere Millionen in die Höhe.
Wieso? Weil die extremen Ausreißer natürlich sich auf den Durchschnitt signifikant auswirken. Beachtet man nur Durchschnittswerte, wie das Pro/kopfeinkommen kann man schnell zu dem Schluß kommen, dass alles super ist.
Sieht man sich mal andere Größen an, und beachtet die Extreme nicht, dann bekommt man ein realistischeres Bild.

Frage:
Wenn man das weiß, wieso legt man dann soviel Aufmerksamkeit auf die Durchschnittswerte?
Welchen Aussagewerte haben dann BIP, BIP pro Kopf, Pro/kopfeinkommen, oder Arbeitsprodukitivität eigentlich wirklich?
Die Aussagekraft realistisch betrachtet liegt fast bei 0, den sie verzerrt die Realität!

Nur so kommt es übrigens auch, dass man größen wie Schuldenquote (Schulden/BIP) eigentlich genauso vergessen kann.
Schrumpft das BIP, steigen dabei autoamtisch die Schulden, egal ob man real mehr Schulden anhäuft, da die Verrechnungsbasis ja kleiner wird. Versucht man nun krampfhaft die Schuldenquote zu senken, kommt es zu einer Kaskade, da mit jeder der Massnahmen das BIP nur noch mehr schrumpft.
Aber der Zahlenglaube mancher in der Ökonomie scheint solche einfachen Dinge komplett auszublenden.

Kann man dann solche Leute noch ernst nehmen?

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