Donnerstag, 18. Oktober 2012

Psychologie Status Quo - Liberalisierung eine Generationen Frage?

Wie ich im letzten Artikel zeigt, neigen wir Menschen dazu, den Status Quo zu verteidigen. Das das auch wirtschaftspolitische Dimension hat, zeigt sich an Hand der Beispiele der Liberalisierung von einstigen Staatsmonopolisten.
Je älter wie werden, desto Konservativer werden wir auch in unseren Entscheidungen. Auch spielt dabei unsere Sozialisierung eine Rolle.
So ist es ein Unterschied ob man vor der Liberalisierung schon eine Kundenbindung hatte oder nicht. Daher neigen auch die Jüngeren zu mehr wechseln, als die Älteren.

In einem Munich Business School Working Paper wird das mal seziert.
Kundenbindung im liberalisierten Strommarkt –
eine Generationenfrage?
http://www.munich-business-school.de/fileadmin/mbs/documents/working_papers/MBS-WP-2004-08.pdf

Es stellt sich heraus, dass es wirklich Stimmt.
Interessant ist die Abbildung auf Seite 6. Sie stellt da einen Zusammhang der Wechselbereitschaft bei KfZ-Versicherungen. Telefonanbietern, und der jüngsten Liberalisierung der des Strommarktes dar. Unterteilt wird in 16-30 und 31-90 Jahren.
Dort zeigte sich, dass in den Bereichen wo es eh immer Wahlmöglichkeiten gab, also bei der KfZ-Versicherung die Älteren schon mehr Wechsel vollzogen haben, während in den anderen Bereichen, sei es Telefommunikation oder Strommarkt die älteren eine größere Bindung haben, und dort weniger Wechseln.
Dies zeigt aber auch, dass sich die Wechseldynamik mit der Zeit erhöhen wird, wenn die Jüngeren zu älteren werden, und damit der Wechsel normal wird.

Dies zeigt sich auch beim Strommarkt.
"Stromanbieter in Deutschland
Stand der Liberalisierung des Strommarktes" http://www.stromtip.de/rubrik2/15742/2/Stand-der-Liberalisierung-des-Strommarktes.html

Status Quo geht auch Gesellschaftlich oder in Liebesdingen. Warum wir dazu neigen, zeigt folgender Artikel, bzw die Nachfolgende Studie.

"Klammern am Status quo"
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314711.html
Hier geht es um die Studie.
"On Social Stability and Social Change
Understanding When System Justification Does and Does Not Occur"
http://cdp.sagepub.com/content/20/6/360

Weitläufiger aber in eine ähnlichen Richtung kann man das in dem Artikel auf Ökonomenstimme finden.
"Unterschiedliche Präferenzen für Status in Ost- und Westdeutschland
Zum Einfluss politischer Regime auf individuelle Präferenzen"
http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2012/10/unterschiedliche-praeferenzen-fuer-status-in-ost--und-westdeutschland/

Man sieht daran sehr deutlich, dass die Verteidigung des Status Quo in vielen Bereichen eine Rolle spielt, vielschichtig ist, und auch in der Ökonomie mehr berücksichtig werden sollte..

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