Donnerstag, 22. November 2012

Nicht Montäre Anreize - Oder Warum tue ich mir den Scheiß eigentlich an?

Ich hatte via Twitter mit dem eine Interessante Debatte!
Es ging um die Frage des Arbeitsanreizes.
Nun muss man wissen, dass Ökonomen da kurz und knapp sagen:
Wenn man Geld für das Nichtstun bekommt, sinkt die Motivation Arbeit aufzunehmen. Man muss also die Grundsicherung niedrig halten, damit es sich lohnt, in Arbeit zu gehen.

Das ist der typische Ansatz, hinter dem auch die Agendapolitik steckt.
Nun ist der Mensch durchaus nicht nur einer, der Dinge für Geld tut.
Monetäre Anreize haben ihre Berechtigung, aber sind nicht die Einzigen.
Warum sollte ein Arbeitsloser den sonst noch Arbeit suchen?
Weil er gebraucht werden will. Weil er das bedürfnis hat unter Menschen zu kommen. Oder schlicht weg um nicht allein zu sein.
Diese ganzen Dinge nennt man dann natürlich Nichtmonetäre Anreize.
Und sie wirken auch viel Stärker, als der reine Monetäre Aspekt.

Als Pirat kann ich davon ja ein Lied singen.
Piraten sind Anstrengend, Laut, Nervend, aber Scheiße, ich liebe sie!
Dafür bin ich auch bereit mir Abends viele Stunde um die Ohren zu schlagen, und Teils auch Geld zu investieren. Die einen können es mehr, die anderen weniger.
Aber es macht einfach Spaß und habe da auch viele tolle Menschen kennen gelernt.
Es steckt einfach ein Sinn dahinter.

Der Ökonom würde sagen das ich Spinne, weil es für mich keinen Mehrwert bringt.
Der Psychologe würde wiederrum sagen, dass ich ein Gruppenmensch bin, und daher teil eines Gemeinschaft sein will. Der Mensch in mir würde einfach sagen, ich habe Spaß und Freunde!
Wie man das auch immer nennt. Aber da wirken Nichtmonetäre Anreize!
Und das ist genau der Springende Punkt.

Ich hatte ja schon mehrfach hingewiesen, dass gerade die Sanktionen sich negativ auswirken. Da sie das Individuum eher noch in seiner Annahme, dass es nichts wert ist, bestätigen.
Depression, die auf Grund von Arbeitslosigkeit entstehen, kann man mit Sanktionen nur verstärken.
"Warum uns Perspektivlosigkeit krank macht"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/blogparade-austeritat-warum-uns.html




Das ich ja damals ich Zuge der Blogparade zu Austerität schrieb
Oder eben
"Dem Individuum die Schuld geben - gesellschaftliche Probleme"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/dem-individuum-die-schuld-geben.html

Das Arbeitslosigkeit krank macht, ist auch keine neue Erkenntnis, sondern sehr alt.
Schon früh stellte man fest, dass Arbeitslosigkeit zu Antriebsstörungen, also Depressionen führt.
Das ist auch nicht weiter verwunderlich.
Anfang diesen Jahres kam eine Studie heraus, die Aufzeigt, dass Sozialkontakte das Gehirn auch bis ins hohe Alter stimulieren.
"Sozialkontakte halten Gehirn in Schwung"
http://www.psychologienews.de/?p=2815
Als Pirat kennt man ja die Floskel:
Sharing is Caring
Und das gilt auch in dem Fall der Sozialen Interaktion.
Wie komplex das ganze ist, erkennt man schon auf dem ersten Blick.
 "Silent Signals"
The first Impressions 
http://www.psychologytoday.com/collections/201211/silent-signals/first-impressions 

 Früher ging man auch davon aus, um wieder zum Thema zurück zu kommen, dass wenigstens ein kleiner Job, wobei darunter natürlich Erwerbsarbeit fällt, immernoch besser ist, als Arbeitslos zu sein.
Nun weiß man aus neueren Studie, dass auch Prekäre Beschäftigung nicht gerade förderlich für den Menschen und sein Selbstwertgefühl ist.
Und die Studie:

"Common mental disorders, unemployment and psychosocial job quality: Is a poor job better than no job at all?"
Common mental disorders, unemployment and psychosocial job quality: Is a poor job better than no job at all?

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-11-common-mental-disorders-unemployment-psychosocial.html#jCp
Common mental disorders, unemployment and psychosocial job quality: Is a poor job better than no job at all?

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-11-common-mental-disorders-unemployment-psychosocial.html#jCp
Common mental disorders, unemployment and psychosocial job quality: Is a poor job better than no job at all?

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-11-common-mental-disorders-unemployment-psychosocial.html#jCp
http://medicalxpress.com/news/2012-11-common-mental-disorders-unemployment-psychosocial.html

Ebenso auch:
 "Immer mehr Fehltage durch Stress am Arbeitsplatz" 
http://www.dradio.de/aktuell/1743943/ 

Fehlende Anerkennung, zu wenig Erholungsphasen, zuviel Arbeitdruck 
und auch folgendes:
"Im Strom der Zeit" 
 http://www.welt.de/print/wams/wissen/article111241575/Im-Strom-der-Zeit.html

Daher kann man langsam nicht mehr anders, und die derzeit praktizierte Arbeitsmarkt politik überdenken.
Denn schlußendlich zahlen wir die Kosten ja an anderer Stelle.
Es sei durch Sozialgericht, Sozialabgaben wegen Früherverrentung, oder eben über Medikamente. Einer zahlt immer dafür.
Daher muss man mal eine Kosten/Nutzenrechnung auf machen.. 

Dann merkt man es vielleicht.. 

Am ende meinte er, dass ein Bürgergeld teuer wäre..
Ob dem so ist, wenn man mal die Kosten Allgemein dagegen hält?
Das wäre eine interessante Debatte..

1 Kommentar:

  1. Wenn Arbeitssuchende nicht vorrangig an Geld interessiert sind, sondern auch aus nichtmonetären Gründen etwas tun wollen, dann gibt es doch Gelegenheit genug dazu. Das Problem ist nicht, dass es keine Arbeit gäbe, sondern dass niemand bereit ist, z. B. 20 Euro pro Stunde für jemanden auszugeben, dessen Arbeit nur 15 Euro wert ist und der keine 7 Euro davon behalten darf.

    Wenn Sie in Ihrer Freizeit für Sachen, die Ihnen Spaß machen, Geld ausgeben, dann spinnen Sie auch aus Ökonomensicht nicht, sondern konsumieren. Das ist letztlich der Zweck des ganzen Wirtschaftens. Doch warum sollte Ihnen jemand anderes dafür Geld geben, insbesondere wenn er es durch Arbeit verdienen muss und Sie das auch könnten?

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