Freitag, 2. November 2012

Focusierung - Warum Knappheit an Resorucen zu Kurzsichtigkeit führt

Im Science erschien die Studie
"Some Consequences of Having Too Little"
http://www.sciencemag.org/content/338/6107/682

Diese ist durchaus interessant und hat in ihrer Gestaltung durchaus die Möglichkeit gegeben, unser Verständnis zu erweitern.
Viele Fragen sich ja, warum wir Menschen uns sehr verschulden.
Gerade die Ärmsten neigen dazu, dass zu tun.
Mit ihren Experimenten zeigt sie auf, wie das funktioniert.
Wenn man wenig Geld hat neigt man dazu lieber an das nächste Essen zu denken, als daran, dass am Monatsende/Anfang die Miete fällig ist.
Aber auch Manager, die unter extrmen Zeitdruck und Stress arbeiten, treffen meist nur Kurzfristige Entscheidungen. Grund dafür ist, dass wir unter Knappheit uns auf den Moment konzentrieren und das langfristige ausblenden.
Darum greifen wir auch auf den Disput zurück, obwohl die Zinsen uns auffressen, oder zahlen mit der Kreditkarte.

Zu der Studie habe ich zwei Artikel gefunden.
Einmal die Englische.
"Too little money, too much borrowing

Poverty may narrow attention in ways that undermine financial choices" 
http://www.sciencenews.org/view/generic/id/346200/description/Too_little_money,_too_much_borrowing

und eine deutsche.
"Armut fördert kurzsichtige Entscheidungen 
 
Mangel versperrt den Blick für langfristige Folgen des Handelns" 
http://scinexx.de/wissen-aktuell-15284-2012-11-02.html

Ich zitiere mal Passagen au beiden Artikeln.
Um zu begreifen, wie das Spiel funktionierte zitiere ich mal kurz den Auszug aus der Englischen Quelle dazu.

For the study, the group tested volunteers who received generous or limited amounts of time and numbers of tries on lab games. Participants, most in their late 20s and early 30s, were recruited from an online site for job seekers.

“Poor” players spent more time on each choice or action in a game, resulting in lower scores on tests of alertness afterward. Given the opportunity during games, these players borrowed a larger proportion of time or tries against their starting amounts than “rich” players did.
In one experiment, players received 15 seconds or 50 seconds of time per round in a trivia game. Each round consisted of guessing the five most popular survey responses to questions such as “Name things you take on a picnic.” Some participants could borrow additional seconds while playing, but lost the same number or double the number of borrowed seconds later in the game.

Rich players outscored poor players. Having an option to borrow didn’t affect rich players’ scores. Poor players scored lower when they could borrow, especially if they returned twice what they borrowed.





Und im Deutschen Text ist die Passage interessant.

In den Spielrunden, in denen Kredite vergeben wurden, borgten die armen Spieler selbst dann Geld oder Zeit, wenn sie hinterher die doppelte Summe zurückzahlen mussten und auch, wenn ihnen diese Summe in der nächsten Runde vom Budget abgezogen wurde. Je mehr ihre Schulden wuchsen, desto mehr Kredite hätten die armen Spieler aufgenommen. Das sei ein Verhalten, das man auch in der Realität häufig beobachten könne, konstatieren die Forscher. Die Ergebnisse der Spielexperimente sprechen ihrer Ansicht nach dafür, dass Menschen, die unter einem Mangel leiden, sich stärker auf unmittelbare Herausforderungen konzentrieren und dadurch leichter langfristig falsche Entscheidungen treffen.

Kommt uns doch im realen irgendwie Bekannt vor. Die legendäre Schuldenfalle.
Für diesen Fall gibt es ja in Deutchland das Recht auf Privatinsolvenz. Zu recht wie sich herausstellt.
Bitte seht euch mal folgende Grafik auf dieser Seite an.
 "Anzahl der Privatinsolvenzen in Deutschland von 2000 bis 2012*"
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/150565/umfrage/privatinsolvenzen-in-deutschland-seit-2000/
Quelle ist das Statitische Bundesamt.

In diesem Kontext spielt etwas weiteres mit hinein.
Wußtest ihr das Bargeld uns Gesünder hält?
"Wie uns das Bar bezahlen gesund hält?"
http://neuromarket.wordpress.com/2011/07/04/wie-uns-das-bar-bezahlen-gesund-halt/

Scheinbar macht es einen großen Unterschied, ob man mit Kreditkarte bezahlt oder mit Bargeld. In dem Fall spieltdie Selbstkontrolle und unser Hang zu Impulskäufen eine Rolle. Zahlen wir mit Kreditkarte oder mit dem Smartphone, neigen wir mehr zu Impulskäufen, und achten weniger auf das Geld. Zahlen wir bar überlegen wir länger, ob wir die Dinge wirklich brauchen. Das wiederspricht sich zwar teilweise mit den oben genannten Dingen, aber nur zum Teil.
Zahlen wir mit Bargeld haben wir zwar ein begrenztes Budget für den Moment, aber langfristig halten wir das Geld ja zusammen.Zhlen wir mit Kreditkarte, oder bargeldlos, geraten wir schneller in die Schuldenfalle.  Bargeld Diszipliniert uns, während uns Bargeldloses Zahlen verführt..
Dies sollte man da mit bedenken, wenn wir uns auf die schöne neue Finanzierungswelt einlassen.
 "Bezahlen mit Smartphone 
 Bye, Bye Bargeld"
http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/bezahlen-mit-smartphone-bye--bye-bargeld,10808230,16855858.html




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