Freitag, 11. Januar 2013

Komplexität in der Wirtschaft - Informationsbias

Ein Artikel im Forresterblogs brachte mich zum nachdenken.
Und zwar dieser hier
"Build An Adaptive Customer Experience Ecosystem"

Eigentlich ist gegen diesen Artikel nichts einzuwenden.
Nur führt er mal wieder vor Augen, was von einer Firma alles verlangt wird.
Dabei stellt sich die Frage: Muss das a) wirklich sein?
b) Führt es auch zu besseren Ergebnisen?

Würde man als CEO eines Komplexen 100.000 Mann Unternehmens wirklich diese Strategie fahren, kann man sich verstellen, dass man da schnell den Überblick verliert, oder würde euch das nicht passier?

In dem Artikel
"Komplexität und Emergenz - Entscheidungsmüdigkeit, Informations Bias und Mustererkennung"
http://www.malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/komplexitat-und-emergenz.html 
hatte ich auf einen Teil der Problematik schon hingewiesen.
Und es kurz auf Twitter formuliert.
"Hast du einen Feind, gib ihm informationen!"
Nun versetzen wir uns mal in einen CEO eines solchen Unternehmens.
Ich weiß, dass ist eigentlich gerade nicht In, sich in die Gedanken und Erlebniswelt eines Kapitalisten zu versetzen, aber machen wir es trotzdem mal.
Was hat dieser Mensch eigentlich die ganze Zeit zu tun?
Vom Prinzip bekommt er von seiner Firma nur noch Zahlen und Fakten.
Wieviel Absatz, Umsatz macht die Firma. Welche Abteilungen leisten wieviel usw usf
Alle diese Zahlen, Statistiken und Dienstbesprechungen laufen den ganzen Tag.
Wie ich in dem Artikel davor schien hinwies, ist da der Akku was Entscheidungen angeht sehr schnell aufgebraucht und war mal in einem anderen Artikel frech und gab mal Tipps wie man das für sich ausnutzen kann.
"Entscheidungsermüdung - Entscheiden ist anstrengend"
http://www.malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/entscheidungsermudung-entscheiden-ist.html

Nur.. ist unser Gehirn überhaupt auf Zahlen und Fakten, bzw soviel Komplexität ausgelegt?
Nach neuster Forschung eher nicht.
In Neurosience meets Marketing wies man auf eine witzige Studie hin.
"Die Wege der Rabattstrategie"
http://neuromarket.wordpress.com/2013/01/10/die-wege-der-rabattstrategie/
Lest euch mal den Artikel durch. Er zeigt einmal mehr auf, dass wir als Konsumenten wirklich einen Taschenrechner zum EInkaufen mitnehmen müßten, um nicht auf die Falsche Fährte geführt zu werden und im Endeffekt draufzahlen, weil wir uns täuschen lassen.
Wie Subtil das zum Teil passiert, hatte ich ansatzweise in dem Artikel beschrieben.
"IKEA - Erlebniswelt der Psychologie"
http://www.malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/ikea-erlebniswelt-der-psychologie.html 
Ein weiterer Punkt ist dieser.
 "Gehirn fühlt kausale Zusammenhänge
Bewertung von Ursache und Wirkung geschieht ohne höhere Denkvorgänge"
http://scinexx.de/wissen-aktuell-15472-2013-01-11.html 

Solltet ihr euch nun vom Input überfordert fühlen.. macht euch nichts draus.
Das würde auch einem CEO nach nur einer Stunde im Büro passieren.
Informationsbias ist eines der Grundprobleme unserer Zeit.
Ein mehr an Informationen mag uns zwar dazu verleiten, dass wir Glauben bessere Entscheidungen treffen, aber im Endeffekt nützen sie nur bedingt was.
Aber es führt dazu, dass wir uns in unseren Entscheidungen sicherer fühlen.
Ändert aber nichts daran, dass sie uns überfordern und wir auch keine besseren Entscheidungen treffen. Wir hängen an den Zahlen, Fakten, Zusammenhängen und Wechselwirkungen. Nur verstehen tun wir sie selten.
Das gilt als Konsument, wie als CEO.
Denn wir sind Menschen, egal ob wir einen Schlips und Anzug tragen und in einem Büro sitzen, oder als Jogginghosenträger zu Lidl rennen und einkaufen.
Wir legen dabei nicht unsere menschlichen stärken, aber auch schwächen ab.

Das sollte euch klar sein..
Was euch überfordern würde, könnte jeden überfordern..





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