Sonntag, 27. Januar 2013

#Aufschrei - Gedanken zu Gesellschaftsnormen und ihrem Wandel

Seit auf Twitter die Debatte zu Aufschrei
"Aufschrei-Debatte auf Twitter: Der ganz alltägliche Sexismus"
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sexismus-debatte-uebergriffe-sind-alltaeglich-a-879672.html
https://twitter.com/search/realtime?q=%23Aufschrei&src=hash
läuft, bin ich sehr nachdenklich geworden.

Vom Prinzip ist ja die Gesellschaft ein dynamisches System.
Und wie es mit solchen Systemen ist, sind sie veränderbar.
Würde jeder Mann und jede Frau sich selbst hinterfragen, könnte man dem alltäglichen Seximus deutlich minimieren.
Ob man ihn komplett verhindern kann, wage ich zu bezweifeln, aber deutlich herunterfahren aufjedenfall.

Ich frage mich persönlich, wie oft ich schon ungewollt und unbeabsichtigt einer Frau zu nahe getretten bin? Ein Pfeifen oder ein Klaps auf den Po kann unterschiedlich gemeint werden. Genauso gut kann es sein, dass man jemanden für eine gute Freundin hielt, die man zufällig sah, und einen freundlichen klaps auf den Po geben, nur um dann fest zustellen, dass es jamend anders war. Ist man selbst schüchtern, und erschrocken, kann es sein, dass man kein Entschuldigung raus bekommt. Und lieber schnell verschwindet, weil es einem peinlich war. Das kann die Frau dann zurecht als plumpe Anmache interpretieren..


Ich bin eher ein Körpermensch , der Nähe braucht und nähe gibt, wer mich kennt, weiß das auch. Wenn ich jemanden mag, wird er in den Arm genommen zur Begrüßung. Ist jemand traurig, wird er in den Arm genommen um zu trösten.
Nur wer ist da so wie ich? Ist der andere gerade ein Konterpart und brauch Freiraum und keine Nähe, dann kann diejenige Person das schon als "Zu nah" ansehen. Andere die genauso sind wie ich, würde es aber als "nicht flauschig" betrachten, wenn man reserviert ist.
Was macht man da nun?

Man kann da eigentlich nicht von Fall zu Fall gucken und abwägen.

Aber gehen wir mal kurz in die Tiefe..
Im Rahmen der Debatte fiel mir wieder Studien ein, die ich bereits kannte und die die ganze Problematik herrlich auf den Punkt bringen.
Ist-Zustand.

Die eine ist:
"Hartnäckigkeit zahlt sich aus"
http://www.psychologie-heute.de/news/gesundheit-psyche/detailansicht/news/hartnaeckigkeit_zahlt_sich_aus/

"Attraktive Frauen sind angepasster"
http://www.psychologienews.de/?p=3150

Diese beiden Formen, prägen mehr oder minder den Ist-zustand.
Wobei man das nur ganz Pauschal sagen kann, aber meine Erfahrung spiegelt das schon wieder. Will man diesen Ist-Zustand wiederrum ändern, muss man eine der beiden Strukturen aufbrechen.
Die eine Seite darf weniger passiv sein, und die andere weniger Aktiv.
Dabei wäre die harmonischste Variante, dass sich beide ein wenig ändern.
Nur wenn ich die vielen Reaktion auf twitter teils mitbekommen, bzgl Quote, Gender-kram und nun auch bei #Aufschrei und wie oft da gebasht wird, haben wir noch einen weiten Weg vor uns.

Aber jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Und sehe ich auch die Aufschrei-Debatte..
Als möglichen ersten Schritt..
Vielleicht stehen wir am Beginn eines neuen Wertewandels..
Ich würde es mir wünschen..

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