Donnerstag, 18. Oktober 2012

Homo Soziales - Über Konkurenzangst, In-Goup/Out-Group und Status Quo

Diesmal beschäftige ich mich mal mit drei Heuristiken:
Die Inspiration holte ich mir wieder beim lesen des Buches:
"Die Kunst des klugen Handelns"
Das Buch ist wirklich einfach zu lesen...

Social Comparison Bias (Konkurenzangst)

Die erste ist die sogenannte Konkurenzangst.
Das ganze kennt eigentlich jeder. Man unterstützt selten jemanden der besser als man selbst ist, auch wenn es von Nachteil ist. Rational denkende Menschen würden das zwar tun, aber wir sind da nicht rational, sondern sehr Emotional.
Einer der Grundfehler, den man als Start-up, nicht machen sollte, ist dem Drang zu folgen. Guy Kawasaki sagte das wie folgt:
"A-Spieler (erstklassige Leute) stellen A-Plus-Spieler ein, also Mitarbeiter, die noch besser sind wie sie selbst. B-Spieler hingegen stellen C-Spieler ein. C-Spieler stellen D-Spieler ein. D-Spieler E-Spieler und so weiter, bis die Firma nach wenigen Jahren aus lauter Z-Spieler besteht!"
Man bringt zwar damit Kurzfristig seinen Status in Gefahr, aber langfristig rechnet sich das. Wobei wir ehrlich sind, dass wir trotzdem auf diesen Denkfehler reinfallen werden. Niemand mag es, dass jemand besser sein könnte. Oder hat man jemand ein CEO gesehen, der freiwillig für einen besseren seine Stelle räumt?
Oder einen Professor der Platz für seinen Schüler macht, ja jemand in die Forschungsgruppe holt, der besser als er selbst ist?
Das können nur die wenigsten..

Status Quo oder Default Bias

Und hier kommen wir zu einer weiteren Heuristik..
Unserer Trägheit, oder auch Verteidigung des Status Quo.
Wir Menschen mögen es weder Fehler zu machen, noch neigen wir wirklich dazu neues Auszuprobieren. Die Standardeinstellung wird bevorzugt! Sei es beim Smartphone, bei der Autofarbe (Default-Farbe) oder beim Hauswein.
Aber das ganze geht auch anders, wie man bei Gesetzen erkennt.
Nudge trägt dem Rechnung.
Ein Bsp:
Als Staat legt man verschiedene Varianten zur Auswahl, legt aber eine Standard-Variante (Default-Variante) fest, für ie Leute, die sich schlicht nicht entscheiden wollen, oder können.
In dem Beispiel legten die Staaten New Jersey und Pennsylvania zwei Autoversicherungen als Default-Variante fest.
In New Jersey wurde ein billige Variante als Standard definiert, wo man auch abzüge bei Schadensersatz hat. In Pennsylvania offierte man eine Luxusvariante.
Nun rattet mal was passierte?
Richtig, die Mehrzahl in New Jersey nahm die günstige Standardvariante, während man in Pennsylvania die Bürger dazu brachte, die Luxusvariante als Standard zu akzeptieren.

Rein Rational müßte man doch davon ausgehen, dass die Leute sich vorher informieren und dann die entsprechenden Verträge nach dem günstigsten Anbieter suchen, odder? Aber die Mühe machen sich die wenigstens. Und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es in Deutschland trotz Wettbewerb bei den Krankenkassen, oder bei den Stormanbietern, dennoch die Mehrzahl immer bei ihren Anbieter bleiben wird. Diesen Effekt muss man als Gesetzgeber, wenn man wirklich Wettbewerb erreichen will, mit einplanen. Sonst wirkt auch die beste Liberalisierung nicht, und werden immer Oligopole/Monopolstrukturen bleiben.
Wir Menschen sind halt Gewohnheitstiere..


in-Group/out-Group


Und wir sind Herdentiere.
Schon von je her haben wir uns zu Gruppen und später zu Staaten zusammengeschlosen. Dabei ist es ziemlich egal, ob wir da nur Zufällig reinkommen oder nicht. So gab es dazu Test:
Psychologen haben Gruppenzugehörigkeit von Probanden ausgewürfelt.
Dann sagten sie den Gruppenmitglieder, die sich nicht kannten, aber auch keine Dinge gemeinsam hatte, sie sollten sich als Gruppe mit einer bestimmten Kunstform identifizieren/einarbeiten. Schon nach kurzer Zeit merkte man, dass sich diese Gruppen intern mochten, und die andere Gruppe als Langweilig und Homogene betrachtet haben, obwohl sie genauso ausgewürfelt wurde, wie die andere Gruppe auch.
Man merkt also, dass es nicht viel brauch, dass wir uns als Gruppen Identifizieren.
Genauso wird man es bei jeder Olympiade, Nationalenfussballmanschaft oder auch in Firmen sehen. Die eigne Gruppe ist immer besser, schöner als die andere. Und darum kommt es auch, dass wir Asiaten als sehr Homogen betrachten, während Asiaten zum Beispiel Europäer als Homogen  ansehen. Das Fremde ist immer anders, als das Vertraute, zu dem man selbst gehört.
Und im Zweifelsfall ist man auch bereit sich für die Gruppe zu Opfern, wie Kriege eindruckvoll beweisen..
Vorurteile, Sterotypen usw entstehen dadurch ebenso.
Gesellschaftliche Normen, Werte, schweißen eine Gruppe zusammen.
Oder in dem Fall Staaten, Gesellschaften usw usf im größeren Kontext..





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