Sonntag, 7. Oktober 2012

Begründungen, Geschichten und Emergenz - Warum wir den Zufall nicht akzeptieren

Über G+ und Twitter ging folgender Artikel von Robert Shiller rum
"Die Gefahr von populären Geschichten"
http://www.handelszeitung.ch/konjunktur/die-gefahr-von-populaeren-geschichten
Und was Shiller dort beschreibt ist der Umgang mit der Komplexen Welt, bzw wie wir Menschen uns die Welt zurecht basteln.
man könnte es auch wie Salvador Dali sagen:
"Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes."
Da wir Menschen mit Zufall, oder nicht erklärbaren, nicht zurecht kommen, brauchen wir Begründung, Geschichte, oder Muster, um uns die Welt zu erklären.
Je einfacher die Geschichten sind, und je logischer uns diese erscheinen, desto besser.

Und was lege da näher, als einen Zusammenhang zwischen faulen Griechen, die über ihre Verhältnise Leben, und Banken zu spinnen, die leichtfertig Kredite vergaben?
Das Problem bei solchen Geschichten/Erklärungen ist, dass sie zu einfach sind und uns dabei leicht in die Irre führen.
Eine ähnliche Geschichte brachte uns ja auch die Probleme auf den Immobilienmärkten ein. Weil alle davon hörten, dass Immobilien eine gute Anlage sind, und garantiert eine sichere Sache, wollte jeder ja eine Immobilien besitzen. Was im Endeffekt zur Blase führte.
Nun haben wir also die Geschichte der Griechen, die über ihre Verhältnise leben.
Während im Kollektiven deutschen Bewusstsein, die mageren Jahre waren, und das wir es mit "Gürtel enger schnallen" schafften, unsere Probleme zu lösen.
Das ist aber nur eine halbe Wahrheit. Ohne die Südeuropäer, die unsere Produkte kauften, und sich dafür bei Banken Geld liehen, wären wir nie auf einen grünen Zweig gekommen. Aber diese Tatsache sehen wir nicht.
Unsere Politiker und die Bevölkerung sieht nur ihre Seite, ihren Teil der Wirklichkeit. Und darin liegt das Problem und wird auch dazu führen, dass wir die Krise nicht meistern.

Und da kommen wir auch zu Dali..
Unsere Wirklichkeit ist immer nur ein Teil der Realität. Unsere Erklärung dessen, was wir erleben, hören, und welche Schlüsse wir daraus ziehen. Diese bestimmen unser handeln. Daher haben wir auch den Drang möglicht viele Menschen in unserem Freundeskreis zu haben, die auch unterschiedliche Ideen, Meinungen, und Erfahrungnen teilen. Den nur so sind wir Menschen in der Lage, die Vielfalt der Realitäten zu erkennen. Nur wird das unseren Drang nach Geschichten, Mustern, oder Erklärungen nie ganz abstellen können. Den wir sind Menschen, und brauche das, um die Welt zu verstehen.

In den beiden Artikeln.
"Komplexität und Emergenz - Entscheidungsmüdigkeit, Informations Bias und Mustererkennung"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/komplexitat-und-emergenz.html

"Die Kunst des klugen Handelns - Erwartungen und Begründungen"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/die-kunt-des-kluegen-handelns.html

sowie in
"Das Erinnernde Ich - Verzerrung der Rückschau"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/das-erinnerende-ich-verzerrung-der.html

hatte ich das ganze schon etwas szeziert.
Dies ist nun nur eine Ergänzung, die sich auf den Artikel von Shiller bezog.
Und warum er recht hat, wenn er auf die Wirkkraft von Geschichten hinweist, und das man deren Kraft, im guten wie im bösen, nicht unterschätzen sollte..


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