Mittwoch, 3. Oktober 2012

Die Kunst des klugen Handelns - Wie wird man der weltbeste CEO

In diesem Teil geht es vornehmlich um Wirtschaft und erkläre da mal mehr über das Will-Rogers-Phänomen, Erwartungen, bzw Begründungen.
Den das solche Alltagsphänome auch in der Wirtschaft vorkommen und diese sehr beeinflussen, dürfte unstrettig sein.

Die Aufwandsbegründung spielt nämlich auch bei vielen Dingen wie fehlerhafte Strategien, Übernahmen, Fehlinvestionen eine Rolle.
CEO´s die viel Zeit in solche Projekte invetiert haben, neigen natürlich dazu, die Projekte zu überhöhen, und wollen sie ungern beenden. Fehlakkumulationen sind da vorprogrammiert. Aufwandsbegründung spielt aber auch bei Wirtschaftsreformen eine Rolle.

Beste Bsp die Agenda 2010. "Wir haben in den letzten 10 Jahren soviel Entbehrungen auf uns genommen, dass kann doch nicht Falsch sein?" "Wir sehen doch Erfolge, die Arbeitslosenquote ist so niedrig."
Blabla bla wir kennen das Geschwätz der Agendaverteidiger ja zur Genüge. Und darin hört man auch die Aufwandsbegründung. Sie wollen glauben, dass ihre Entscheidungen richtig war, und rechtfertigen sich dann mit Allgemeinplätzchen.
Leider führt das auch dazu, dass wir diese falsche Medizin nun auch in der Eurokrise anwenden, mit vertalen Folgen.
Aber das wäre ein eignes Thema wert.
Nur sieht man daran schön, dass auch die Makroebene, und nicht nur die Mikroebene von solchen Dingen betroffen ist.

Erwartungen, dass hatte ich im vorhergehenden Artikel kurz angeschnitten, spielen ja gerade an der Börse eine Rolle.
Wie dämlich das manchmal ist, sah man 2006 bei Juniper Networks, deren Gewinn pro Aktie weniger als 0,1 Cent von der Analystenerwartung entfernt war, und deren Kurs dann um 21% einbrach, und 2,5 Mrd Dollar an Firmenwert verlor. Wohl gemerkt, für 0,1 Cent pro Aktie.
Auch Google, Facebook und wie sie alle heißen, werden ständig für erfüllte/übererfüllte Erwartungen belohnt, aber radikal bestraft bei nicht Erfüllung.
Und größten Teil sind die Erwartungen dann Jenseits von Gut und Böse.
Aber sie werden nicht mehr hinter fragt.

Aber CEOs können auch einen auf Will-Rogers machen.
Und bei manchen Bilanzen glaube ich das sogar auch.
Bsp. Sie sind Fernsehdirektor von zwei Sender. Kanal 1. hat hohe Einschaltquote und Kanal 2. extrem niedrige. Nun sollen sie die Quote beider Sender steigern, sonst sind sie ihren Job los.
Was macht man da?
Eine Sendung die realtiv schlecht au Kanal 1. läuft, verschiebt man nach Kanal2 wo die Sendung immernoch zu den besten zählt.
Damit steigert man die Quote von Kanal 1, weil sie dessen Bilanz nicht mehr drückt, und steigert gleichzeitig die Quote von Kanal 2. Evoila! Auftrag erfüllt und das ganze ohne neue Sendeformate.

Dieses Will-Rogers-Phänomen wird auch als Stage Migration bezeichnet.
Aber das geht auch anders.
Sie sind Chef von 3 Hedgefonds im Private Equity Segment, und sollen alle drei steigern. Was macht man da? Nun kennt man ja das Spiel.
Verkaufe Beteiligungen von Fonds A nach B und C, die  vorher bei Fonds A die rendigte drückte, aber lukrativ genug für B und C sind, um deren Rendite zu steigern.
Das geniale an der Sache, wir sind so geblendet von dem Erfolg, dass wir garnicht darauf achten, dass wir beschupst wurden.

In der Wirtschaft wollen wir immer tolle Storys hören.
Nie würde ein Börsenkomentator sagen, dass der Kurs der Aktie XY oder die Börse sank, aber er nicht wisse warum.  Oder schlicht das die Kurse zufällig entstanden. Man wird immer eine Begründung hören...
Den wir brauchen die Begründung!
Emergenz können wir nicht ab.
Und hier schließt sich auch der Kreis zu gestern.
"Komplexität und Emergenz - Entscheidungsmüdigkeit, Informations Bias und Mustererkennung"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/10/komplexitat-und-emergenz.html
Niemand gibt gerne zu das die Börse nichts anderes als weißes Rauschen der Emergenz ist. Obwohl es das genau ist..
Und Rechtfertigungen/Begründung findet man immer, und sei es, dass das Wetter schuld ist an niedriger Wahlbeteiligung..

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