Freitag, 7. September 2012

Priming - Die Macht des Unbewussten

Gestern hatte +Ralf Keuper via twitter folgenden Artikel geschickt.
"Auch Finanzprofis haben Gefühle"
http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/nzz_equity/auch-finanzprofis-haben-gefuehle-1.17572138

Der ist durchaus interessant.
Nach der herkömmlichen Theorie sind Finanzprofis, bzw Marktteilnehmer weniger beeinflussbar was Uo and Down an den Börsen angeht. Sie kaufen, wenn es billige ist, oder wie es so schön heißt, wenn die Kanonen donnern (Crash) und verkaufen, wenn die Kurse aufwärts gehen (Bubble).
Nur wenn es nach der Studie von Verhaltensökonomen an der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Universität Zürich (Michel Marchal und Alain Cohn) geht, stimmt das nicht so ganz.
Was ist der Unterschied dieser Studie zu anderen.
Erstmal wurden da keine Studenten, sondern Profis genommen. Und zweitens wurden die beiden Gruppen vorher geprimt.
Priming/Bahnung ist gerade an den Börsen viel realistischer.
Man kann bei der Börse garnicht anders, als die Schautafel anzusehen.
Und nur das Ansehen, beeinflusst uns schon. Laut früheren Untersuchungen gibt es zwischen Händlern und den Normalen Human einen Unterschied.
Normale Human haben eine große Verlustaversion, die sie davor bewart, unnötig hohe Risiken einzugehen. Man kann auch sagen, dass sie Verluste 3 mal mehr fürhcten, als sich an Gewinnen zu erfreuen.
Händler dagegen sind Verluste besser gewöhnt, und können damit umgehen, was sie im Zweifel auch risikofreudiger macht, und im Zweifel dann zu händler frührt, die ihren Arbeitgeber Mrd Verluste bescheren.

"Händler verursacht Milliardenverlust bei UBS"
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/31-jaehriger-festgenommen-haendler-verursacht-milliardenverlust-bei-ubs-11227287.html

Nun kommen wir aber nicht zur Verlustaversion, sondern zum Priming.
Führer dachte man, dass wenn einer Nachdenkt, sich die Stirn runzelt.Stirnrunzeln signalisiert nachdenken. Das geht sogar umgedreht. Veranlasst man einen Menschen unbewusst die Stirn zu runzeln, wird er automatisch kritischer. Bringt man einen Menschen dazu, dass er die Mundwinkel hochzieht, wie bei einem Lächeln, wird er Positiver/Optimistischer. Das sind mit die bekanntesten Primings.
Nun haben die beiden also die Versuchsteilnehmer geprimt, in dem sie sie in zwei Gruppen aufteilten, und der einen Gruppe über einen Chart nach Oben einen Hype signalisierten, und der andere Gruppe über fallende Kurse einen Crash. Und sie da, auch die Börsianer ließen sich dadurch beeinflussen, und waren beim Crah vorsichtiger im Anlegen, während sie bei einem Hypesimulation, riskanter wurden.
Man sieht also, auch die Profis handeln nicht dem Model gerecht.

Nur Priming kommt uns jeden Tag unter.
Ein Gedanke an einen schönen Tag kann uns primen, oder das finde eines Cent Stücks am Wegesrand.
Ein Lied das uns nicht aus dem Kopf geht. Gerade bei Einkäufen, werden wir mit der Hintergrundmusik in positive Stimmung versetzt, und damit Kauflaune geprimt. Es macht bei uns Menschen einen himmelweiten Unterschied, gerade auch bei unseren tag täglichen Entscheidungen, in welcher Stimmung wir uns befinden. Gleicher Tag, gleiche Entscheidung, nur ein Unterschied: Stimmung, dank eines schönen Gespräch, gut, oder gerade krach in der Beziehung, oder ein rüffel vom Chef, und wir werden uns 100% ig anders Entscheiden. Obwohl die Ausgangslage sonst 100%ig Identisch ist. Das ist der geraviende Unterschied zwischen einen fühlenden Menschen/Lebenwesen und einer Maschine. Und schon darum, werden Algos und Maschinen immer Schwierigkeiten haben, dass menschliche handeln zu verstehen, bzw werden Leute, die Menschen als Maschinen/Gleichungen sehen, immer Schwierigkeiten haben, unser Verhalten zu erklären. Priming, Frames, Verlustaversion, Gefühle, Intutition machen uns zu Human, dem Menschen. Und wer von sich selbst glaubt, dass er sich nicht beeinflussen läßt, der glaubt auch an den Homo Economicus. Nur hat das mit der Realität nichts zu tun..

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