Samstag, 29. September 2012

Die Kunst des klaren Denkens - Motivationsverdrängung / motivation crowding

Hier mal wieder ein kleiner Apetitanreger.
Ziemlich zu Anfang, genauer ab Seite 21 ff, kommt man in dem Buch zur Motivation.
Genauer wie man mit Monetären Anreizen, die intrinsische Motivation verdrängt/zerstört.

Er führt dies an Hand von Beispielen an.
Er macht für seinen Freund ein Freudschaftsdienst und fährt die Sachen von Frankfurt nach Zürich. Dafür schickt ihm sein Freund einen Brief mit 50 Franken. Böser Fail.

Bei einer Umfrage zu einem Atommüllendlager in der Schweiz wurde einer Bürgerbefragung gemacht. Dort stimmt 50,8% für das Endlager. Bürgersinn/Gemeinschaftssinn waren da wohl die treibende Kraft.
Nun machte man die selbe Befragung und bot den Leute 5.000 Franken Kompensation. Da kollarbierte die Bereitschaft auf weniger als 26%. Es wurde als Bestechung aufgefasst, und drückte damit die Bereitschaft.

Krippen haben ja Öffnungszeiten. Eltern können diese aber nicht immer einhalten und so müssen die Erzieher warten, bis das letzte Kind abgeholt wird. Dies ist den Eltern zwar meist peinlich, aber geht halt nicht immer. Um diese Quote nun zu drücken und auch die Wartezeit zu kürzen, führten einige Kindergärten ein Bußgeldsystem ein. Nun ratet mal was passierte?
Richtig, die Quote erhöhte sich, und auch die Wartezeit. Denn anstelle das es den Eltern leid tat, dass sie mal zu spät ihr Kind abholten, wurde es zu einem: "Ich bezahl ja eh dafür!" Was die Motiviation den Sproß rechtzeitig aus dem Kindergarten zu holen, logischerweise zerstörte.

In dem Abschnitt rät er gerade Start-Up Unternehmen, auf monetäre Anreize zu verzichten, sondern die Firma mit einer Mission/Sinn zu füllen und einen Gemeinschaftssinn zu wecken. Dadurch motiviert man die Mitarbeiter mehr, und sie sind auch bereit Überstunden bzw. niedrigere Bezahlung in kauf zu nehmen.
Ich denke mal, dass man das auch mit einem entsprechenden Arbeitsklima und sozialeren Arbeitsumfeld fördern kann. Er zeigt hier klar auf, dass monetären Anreize nicht immer die beste Option sind, und entgegen der ökonomischen Thesen auch mal schnell ins leere laufen.

Bin gespannt wie es weiter geht.
Das Buch ist wirklich empfehleneswert. Und werde eine Entsprechende Reihe daraus machen.

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