Ich
habe ja nun mehrere Wahlkämpfe hinter mir und will daher mal eine
Analyse wagen. Hierbei vergleiche ich die Ergebnisse der letzten beiden
großen Wahlen in Brandenburg,
einerseits die Landtagswahl 2014 und nun die Bundestagswahl 2017.
Beide
Wahlen zeichneten sich durch vergleichsweise starke Polarisierung und
Fokussierung aus. Bei beiden Wahlen stand die AfD im Mittelpunkt. Ein
gravierender Unterschied fällt mit Blick auf die Ergebnise schon auf.
Landtagswahl Brandenburg:
SPD: 31,4 %
CDU: 25,5 %
Linke: 20,6 %
AfD: 12,9 %
Grüne 5,8 %
BvB/FW: 2,7 %
-------------
NPD: 2,2%
Piraten: 1,6 %
FDP: 1,5 %
Die Partei: 1,5 %
Familienpartei 1,5 %
Bundestagswahl in Brandenburg:
CDU: 26,7 %
AfD: 20,2 %
SPD: 17,6 %
Linke: 17,2 %
FDP: 7,1 %
Grüne: 5,0 %
-----------------
FW: 1,1%
Die Partei 1,1%
Tierschutz 1,0 %
NPD: 1 %
Piraten ---
Deutschlandweit
erhielten die sonstigen Parteien zusammen 4,9%, nur 3 wären
danach-eine Finanzierung wegen der Europawahl einmal außen vor- noch in
der Parteienfinanzierung: Freie Wähler, die Partei und Tierschutz
Das sind die Fakten und nun zur Analyse:
In
Brandenburg gab es bei der Landtagswahl eine Polarisierung und
Fokussierung. Sie war für märkische Verhältnise, wo der Wahlkampf sonst
eher ruhiger ist, schon groß. Und auch so fetzte man sich mit der AfD
und machte sie stark. Ergebnis 12,9% und viertstärkste Kraft. Was es
aber nicht gab, diese drastische Fokussierung auf dem Kampf um Platz 3,
oder das Aufrufen, dass man gefälligst nicht kleine Parteien wählen
sollte.
Im
Ergebnis endete genau der Kampf um Platz 3 darin, dass sich alle
Protestwähler bei der AfD sammelten, da sie ja attraktiv gemacht wurde.
Psychologisch und wirktechnisch war das die Folge. Im
Landtagswahlkampf Brandenburg wo es so etwas nicht gab und auch die
kleinen Parteien gerade für normale Protestwähler attraktiv waren,
sammelten sie sich da und gingen weniger zur AfD.
Nun mal mein Eindruck:
Nach
dem TV-Duell, dass schon so wirkte, als ob da die AfD mit am Tisch saß
und ansonsten langweilig war, fing das Umschwenken des kompletten
Wahlkampfes an. Er kippte da um 180 Grad. Du konntest als normal
denkender Mensch nur mit dem Kopfschütteln, wie das abging. Während man
vorher noch damit rechnen konnte, dass sich die AfD irgendwo bei 8%
einpendeln würde, wurde sie plötzlich zu einem Monster hochstilisiert
und fast hysterisch an die Wand gemalt.
Resultat: 93 Mandate, drittstärkste Kraft und Mio aus der Parteienfinanzierung.
Für das nächste Mal: Manchmal hilft Gelassenheit.